13. Self Control 
           
          Erstellt Euch selbst als erwachsenen Sim und zieht über 
          einen Mitbewohner (nicht über die Familientonne) des Haushalts 
          Sim Lane 10 dort ein. (Wer möchte kann zum Vergleich ein Foto von 
          sich online stellen, ist aber kein Muss.) 
        In der zweiten Woche (ab Montag) dieser Aufgabe überlasst 
          dem Single und Eurem Alter Ego selbst die Kontrolle. Lediglich in Krisensituationen 
          (Bugs oder Feuer, etc.) darf von Eurer Seite aus eingegriffen werden. 
        Die übrigen Sims des Haushalts dürfen weiterhin normal 
          gesteuert werden. 
        Ziel der Aufgabe ist es zu sehen, wie sich die Beziehung zwischen 
          Euch und dem Single eigenständig entwickelt. 
         
           
          
        Was bisher geschah: 
          (Zusammenfassung der vorherigen Aufgabe) 
       
       
        
           
            Vor über 15 Jahren kam ich 
                in die Sierra Simlone, weil ich den Kontakt zu meiner Familie 
                nicht mehr ertrug. Mein Vater hatte mich aus dem Haus geworfen 
                und ich war nicht bereit ihm zu verzeihen. In der kargen Wüste 
                im Süden der SimNation fand ich ein neues Zuhause, fernab 
                meines Vaters und meiner restlichen Familie.  
                 
                Dadurch verpasste ich viele Dinge, die die weitere Entwicklung 
                meiner Familie bestimmten. Insbesondere meine Zwillingsschwester 
                Joanna wurde durch diese Ereignisse zu einer völlig anderen 
                Person. Nach dem Tod meines Vaters erbte sie die Nachfolge unseres 
                „Familienbetriebs“, einer Mafia-ähnlichen Organisation, 
                die weder vor Schmuggel und Diebstahl, noch vor Erpressung und 
                Mord zurück schreckte.  
                 
                In meiner neuen Heimat bekam ich von all dem nichts mit, bis Joanna 
                eines Tages vor meiner Tür stand und von mir verlangte, sie 
                bei einem Auftrag zu unterstützen. Nie im Leben hätte 
                ich mich darauf eingelassen, wenn sie nicht ein entscheidendes 
                Druckmittel besessen hätte. Meine Zwillingsschwester war 
                nämlich die einzige, die wusste, dass meine älteste 
                Tochter Kinga nicht die leibliche Tochter meines Ehemannes Dominik 
                war, sondern das Ergebnis einer unbedachten Affäre mit Albert, 
                einem verheirateten Mann.  
                Um meine Ehe nicht aufs Spiel zu setzen, ließ ich mich auf 
                ihren Plan ein und gab mich als meine Schwester aus, als die große 
                Donna Joanna, Patin von SimCity, während sie in der Zwischenzeit 
                einen Einbruch beging. Doch der Einsatz lief nicht wie geplant. 
                Ein betrogener Liebhaber meiner Schwester tauchte auf und entführte 
                mich. Auf grausamste Weise wurde ich von ihm ausgefragt und gefoltert 
                und nur mit Mühe konnte ich mich aus seiner Gewalt befreien. 
                Der Preis meiner Freiheit war aber der Mord an meinem Peiniger. 
                 
                Ich konnte meiner Schwester nicht verzeihen, dass sie mich in 
                solch eine Lage gebracht und mich zur Mörderin gemacht hatte 
                und brach erneut den Kontakt zu ihr ab.  
                 
                So schlimm die Entführung und ihre Folgen, sowohl physische, 
                als auch psychische, für mich waren, hatte die ganze Geschichte 
                ein Gutes. Endlich erkannte ich, wie viel mir meine Kinder und 
                meine Familie bedeuteten und wie sehr ich meinen Ehemann doch 
                liebte. Jahrelang habe ich mich nach dem Vater von Kinga verzehrt 
                und beinah wäre ich auch mit ihm zusammen gekommen. Doch 
                bevor ich mich endgültig von Dominik trennen konnte, verunglückte 
                Albert tödlich und kurz darauf stellte ich fest, dass ich 
                erneut Schwanger war. Sowohl Dominik, als auch Albert kamen als 
                Väter in Frage und erneut entschloss ich mich dazu, mein 
                zweites Kind, Klaudia, als die Tochter von Dominik auszugeben. 
                Meine Eheschließung mit Dominik war eher eine Entscheidung 
                der Vernunft gewesen und nur langsam entwickelte sie sich zu wahrer 
                Liebe. Doch als ich erst einmal begriffen hatte, dass ich meinem 
                Mann gegenüber nicht nur tiefe Freundschaft und Respekt entgegenbrachte, 
                sondern ihn wahrhaftig leibte, erfüllten sich all meine Träume. 
                 
                 
                In wenigen Monaten holte ich all die Liebe und Leidenschaft nach, 
                die ich Dominik zuvor verwehrt hatte. Wir waren eine glücklich 
                Familie, Dominik, Kinga, Klaudia und ich. Meine Jüngste wuchs 
                zu einem lebenslustigen Kind heran und meine Älteste wurde 
                langsam zu einer jungen Frau, die ihre erste Liebe fand und sich 
                bereits Gedanken über ihre Ausbildung und Zukunft machte. 
                Genau aus diesem Grund fuhr sie auch zur Universität La Siesta 
                Tech um in das Unileben hinein schnuppern zu können und sich 
                bereits jetzt für mögliche Stipendien zu bewerben. Für 
                ein bestimmtes Stipendium waren einige medizinische Angaben notwendig. 
                Und da Kinga diese nicht aus dem Kopf wusste, rief sie in der 
                Simlane an. Und das Schicksal sah vor, dass Dominik diesen Anruf 
                entgegen nahm.  
                 
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                "Die wollen dich als Versuchskaninchen, Prinzessin!", 
                lachte Dominik und antwortete dann auf ihre eigentliche Frage: 
                "Meine Blutgruppe ist 0 negativ Schatz". Er hörte, 
                wie Kinga etwas aufschrieb, doch dann stutzte sie. "Nee, 
                Papa, du musst dich irren. Du kannst nicht Blutgruppe 0 sein. 
                Mama und ich sind beide AB, das weiß ich ganz sicher. Und 
                mit Blutgruppe 0 kannst du nicht mein Vater sein. Ruf mal Oma 
                an, die weiß bestimmt deine richtige Blutgruppe. Ich melde 
                mich dann morgen wieder bei euch. Ich hab dich lieb, Papa. Und 
                drück Mama und Klaudia von mir!" Kinga legte auf. Doch 
                Dominik hielt noch lange Zeit schweigend den Hörer in der 
                Hand. Er war Blutgruppe 0 negativ. Erst vorgestern war er beim 
                Blutspenden gewesen. Und sein Wissen über Vererbung der Blutgruppen 
                reichte aus um zu bestätigen, dass Eltern mit den Blutgruppen 
                0 und AB niemals ein Kind der Blutgruppe AB haben könnten. 
                Und diese Erkenntnis traf ihn so schwer, dass er nicht einmal 
                in der Lage war, den Hörer aufzulegen. 
                 
              
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                "Guten Tag, Caroline", begrüßte ich unsere 
                Gärtnerin. „Der garten sieht wieder einmal Tiptop aus“. 
                "Danke Frau Blech, Herr Linse". Sie lächelte uns 
                freundlich zu, machte sich dann aber sofort wieder an ihre Arbeit. 
                Es mochte zwar nicht so aussehen, aber die wenigen Pflanzen die 
                am Haus wuchsen verlangten sehr viel Pflege. Deshalb war ich sehr 
                froh, dass Carolin wir diese Arbeit abnahm. Dadurch hatte ich 
                mehr Zeit für die Arbeit auf der Farm...oder für einen 
                kleinen Einkaufsbummel wie an diesem Tag. "Dominik wird wieder 
                einen Anfall bekommen, wenn er sieht, wie ich unser Geld ausgebe", 
                scherzte ich. "Genau aus diesem Grund hast du ja auch ihm 
                etwas mitgebracht, Oxana", entgegnete Tristan grinsend. "Und 
                wenn die Sachen ihm nicht gefallen, ich nehme sie gerne". 
                 
              
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                Kaum hatten wir von ihm gesprochen, trat Dominik auch schon aus 
                der Haustür. "Ich hab Geschenke für dich!". 
                Während ich die Treppe hoch stieg, hob ich die Einkaufstasche 
                und schüttelte sie. Doch leider zeigte Dominiks Gesicht nicht 
                die erwartete Freude. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht 
                wirklich deuten. Er wirkte irgendwie verwirrt und blieb stumm. 
                Ich bemerkte, wie seine Faust sich krampfhaft ballte und ich wartete 
                immer noch auf irgendeine Reaktion, doch Dominik stand einfach 
                nur da und starrte mich an. 
                 
              
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                "Schatz, was ist denn los?", fragte ich mit wachsender 
                Besorgnis in der Stimme. Für einen Moment schien es so, als 
                ob Dominik irgendetwas sagen wollte, doch dann drängte er 
                sich an mir vorbei und lief einfach los. "Dominik, wo willst 
                du hin?", rief ich ihm noch hinterher, doch eine Antwort 
                erhielt ich nicht. Was war denn bloß los mit ihm? Er verhielt 
                sich doch sonst nicht so seltsam. 
                 
              
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                Ohne sich umzublicken lief Dominik zur Hauptstraße und verschwand 
                schließlich zwischen den Häusern des Neubaugebiets. 
                "Was ist dem denn über die Leber gelaufen?", fragte 
                Tristan schmunzelnd, nachdem ich ihm ins Haus gefolgt war. Ich 
                schüttelte den Kopf und kratzte mir ratlos die Stirn. "Ich 
                weiß auch nicht. Heute Morgen war noch alles in Ordnung 
                gewesen. Ich hoffe mal, dass er gleich zurück gerannt kommt". 
                Mit einem tiefen Seufzer machte ich meinen Unmut deutlich. "Toll, 
                und wegen ihm werde ich mir jetzt den halben Tag sorgen machen. 
                Er hätte ja wenigstens sagen können, dass alles in Ordnung 
                ist". 
                 
              
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              Der Tag zog sich dahin, doch von Dominik fehlte weiterhin jede Spur. 
              Irgendwann rief ich bei seinen Eltern an, doch auch die wussten 
              nicht, wo er war. Immerhin wusste ich so, dass bei meinen Schwiegereltern 
              alles in Ordnung war, genauso bei Gerda und bei Roland, bei denen 
              ich ebenfalls anrief. Trotzdem blieb ich unruhig. Bei der Arbeit 
              auf der Plantage machte ich mir immer wieder Gedanken darüber, 
              was wohl passiert sein mochte? Und irgendetwas musste passiert sein. 
              schließlich lief Dominik nicht grundlos einfach auf und davon.  
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                "Hat er sich immer noch nicht gemeldet?". Tristan stand 
                hinter mir. Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich ihn nicht 
                kommen hörte und sichtlich zusammenzuckte. "Nein, hat 
                er nicht. Wahrscheinlich ist auch überhaupt nichts, aber 
                ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl". 
                "Vielleicht hilft es ja, wenn du dich ein wenig ablenkst?", 
                schlug Tristan vor. "Hans und ich fahren gleich nach Seda 
                Azul. Wir bleiben dort zwei, drei Tage. Tagsüber am Strand 
                brutzeln und nachts die Bars und Discos unsicher machen. Was hältst 
                du davon?" 
                 
              
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                Die Antwort konnte er an meinem zweifelnden Gesichtsausdruck ablesen. 
                "Ach komm schon, Oxana, das wird Spaß machen. Klaudia 
                kannst du doch bei ihren Großeltern absetzen und Dominik 
                ist selbst schuld, wenn er einfach so abhaut". Lust hätte 
                ich schon gehabt. Ein paar Tage Urlaub wären sicher nicht 
                schlecht, aber ich konnte nicht weg, solange ich nicht wusste, 
                warum Dominik sich so seltsam verhalten hatte. "Ich habe 
                noch so viel auf der Plantage zu erledigen", redete ich mich 
                deshalb raus und deutete auf die Bäume hinter mir. "Außerdem 
                könnte Kinga anrufen. Ich kann nicht einfach so weg". 
                Tristan wusste, dass es nur Ausflüchte waren, aber er beließ 
                es dabei. Denn um ehrlich zu sein, merkte er, dass mit mir am 
                Strand ohnehin nicht viel anzufangen gewesen wäre. 
                 
              
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                "Meinst du nicht, wir sind schon ein wenig zu alt zum Sandburgen 
                bauen?". Hans Kappe meinte diese Frage durchaus ernst, ließ 
                es sich aber nicht nehmen, weiter im Sand zu wühlen. "Ach 
                was", wischte Tristan den Einwand beiseite. "Man ist 
                so alt wie man sich fühlt. Und ich fühle mich gerade 
                keinen Tag älter als 12. Außerdem ist es eh schon dunkel. 
                Uns wird schon keiner entdecken". Als Tristan und Hans am 
                Strand von Seda Azul eintrafen, war die Sonne bereits unter gegangen. 
                Trotzdem wollten die beiden erst einen Abstecher zum Meer machen 
                und wo sie schon einmal hier waren, versuchten sie sich gleich 
                einmal in der Kunst des Sandburgenbauens. 
                 
              
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                Das Ergebnis überzeugte leider wenig. Vielleicht ließ 
                es sich bei Tageslicht doch besser bauen? Aber zum Burgenbauen 
                waren die beiden ohnehin nicht hier. Die Nacht war noch jung und 
                ein ordentlicher Espresso würde dafür sorgen, dass sie 
                nicht frühzeitig von Müdigkeit übermannt wurden. 
                "Wie geht’s eigentlich Mika?", fragte Tristan 
                und schlürfte an seinem Kaffee. "Warum ist er denn nicht 
                mitgekommen?". "Da könnte ich genauso gut fragen, 
                wo du Frank gelassen hast", antwortete Hans und zwinkerte 
                Tristan zu, der sich grinsend auf die Unterlippe biss. "Ich 
                schlage vor, wir machen uns dann auch gleich mal auf die Suche 
                nach Ersatz für unsere daheimgebliebenen Männer", 
                beschloss Hans und erhob sich vom Tisch. Tristan leerte hastig 
                die Tasse in einem Schluck und folgte seinem jüngeren Freund. 
                 
              
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                Hans stieg die Treppe hinunter und machte interessiert vor einem 
                Feuertänzer halt, der vor einem kleinen Publikum sein Können 
                zum Besten gab. Im Schein des Feuers glänzte der schweißnasse 
                Körper des Mannes und es war ein Anblick, der Hans durchaus 
                zusagte. "Was hältst du denn von dem da? Toller Körper 
                oder?", fragte Hans beeindruckt, doch Tristan seufzte: "Mit 
                dem da habe ich schon beim meinem letzten Auffenthalt hier mit 
                Frank Bekanntschaft gemacht. Leider ist es ziemlich enttäuschend, 
                was sich da so unterm Baströckchen versteckt". 
                 
              
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                "Du weißt doch, was man sich über Männer 
                mit großen Autos sagt", erläuterte Tristan weiter. 
                "Das trifft auch auf Männer mit großen brennenden 
                Stangen zu. Da versucht eindeutig jemand einen Ersatz für 
                eine andere, sehr kleine Stange zu finden". "Aber, aber, 
                Tristan", tadelte ihn Hans. "Auf die Größe 
                kommt es doch nicht an". Beide Männer sahen sich an 
                und prusteten dann los. "Ach, ein herrlicher Witz". 
                Tristan musste sich sogar eine Träne aus dem Augenwinkel 
                wischen. Erst als der Feuertänzer und einige der Zuschauer 
                den beiden bereits böse Blicke zuwarfen, konnten sie sich 
                wieder zusammen reißen. 
                 
              
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                Einer dieser bösen Blicke gehörte einem jungen Mann, 
                der sofort Tristans Interesse weckte. Braunes, verwuscheltes Haar, 
                eine schlanker Körper und ein Leuchten in den Augen, das 
                Tristan sofort gefesselt hatte. Das Beeindruckendste war aber 
                die Begeisterung und die fast schon kindische Freude, mit der 
                er die Darbietung des Feuertänzers verfolgte. Er lachte, 
                jubelte und klatschte vergnügt in die Hände. Und so 
                wie es aussah, war er allein hier. Zumindest konnte Tristan niemanden 
                entdecken, der zu diesem Burschen zu gehören schien. 
                 
              
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                Doch kaum hatte Tristan sich umgedreht, um Hans seine neuste Entdeckung 
                zu zeigen, war der Typ auch schon verschwunden. Im letzten Augenblick 
                entdeckte Tristan ihn dann doch, wie er gerade im Eingang einer 
                kleinen Strandbar verschwand. "Siehe zu und lerne, mein Schüler", 
                erklärte er Hans und lief dann durch den weichen Sand zur 
                Bar. Kaum hatte er die Tür aufgestoßen, entdeckte er 
                den hübschen Braunhaarigen an der Bar...und er war immer 
                noch allein. Ohne weiter darüber nachzudenken setzte er sich 
                auf den nächsten freien Hocker direkt neben ihm und begann 
                mit den Händen auf den Tresen zu trommeln, was die Aufmerksamkeit 
                des Jungen auf ihn lenkte. "Hübsche Männer sollten 
                nicht alleine in dunklen Bars sitzen, sonst werden sie noch von 
                bösen alten Kerlen angemacht", erklärte er grinsend. 
                "Gut für dich, dass ich keiner von denen bin. Du kannst 
                mich Tristan nennen". 
                 
              
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                Der Bursche sah ihn befremdet an. "Ja, schön für 
                dich", antwortete er kühl und richtete seinen Blick 
                auf den Barmann, wobei er sein Gesicht so gut es ging hinter seiner 
                Hand versteckte. Tristan machte ein verwirrtes Gesicht. Normalerweise 
                lief das aber anders. Also trommelte er noch ein wenig vor sich 
                hin, aber der Unbekannt machte keine Anstallten, ihn noch einmal 
                zu beachten. Tristan betrachtet ihn von der Seite. Hhm, schwul 
                war er aber. Was das anging, so hatte Tristans Gespür ihn 
                noch nie betrogen. Scheinbar war das aber eine härtere Nuss, 
                als er erwartet hatte. In Gedanken versunken starrte er seine 
                Fingernägel an und überlegte, wie er jetzt weiter vorgehen 
                sollte. Klar, es gab hier auch andere Männer, aber dieser 
                hatte gerade seinen Jagdtrieb geweckt. 
                 
              
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                Irgendwann hatte der Unbekannte aber genug davon, ständig 
                von Tristan angeglotzt zu werden und verließ mit seinem 
                Drink kurzerhand die Bar. Hans hatte das ganze Treiben schmunzeln 
                aus einer anderen Ecke der Bar beobachtet. Als der junge Mann 
                das Lokal verlassen hatte, ging er lachend auf Tristan zu. "Oh 
                man, dass hast du ja echt klasse hingekriegt. Mit deinen 36 Jahren 
                solltest du lieber keine Witze über alte Männer machen". 
                Hans kringelte sich vor lachen. "Und du mit deinen 24 solltest 
                mehr Respekt vor dem Alter haben", entgegnete Tristan empört. 
                "Ich sag’s dir, dieser Kerl steht voll auf mich". 
                 
              
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                "Du meinst wohl eher, er steht nur auf dich, wenn er voll 
                ist". Hans grinste immer noch über das ganze Gesicht. 
                Über diesen Wortwitz musste selbst Tristan lachen. "Ich 
                fürchte, heute Nacht wird das nichts mehr, uns zwei schnuckelige 
                Typen für die Nacht zu angeln", gestand Tristan zerknirscht 
                ein. "Schließ nicht von dir auf andere", entgegnete 
                Hans und betrachtete über Tristans Schulter hinweg den Barmann. 
                Tristan folgte seinem Blick und schüttelte dann den Kopf. 
                "Nee, von dem würde ich auch die Finger lassen. Du weißt 
                doch, was man über Männer mit großen Cocktail-Shakern 
                sagt..." 
                 
              
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