Hinweis:
Kinga ist in der Geschichte bereits 19 Jahre alt und damit volljährig!
Die Geschichte fällt diesmal sowohl von der Auswahl der Themen,
als auch von den Bildern und der Sprache zum Teil etwas heftiger aus.
Aus diesem Grund empfehle ich dieses Kapitel nur Lesern, die mindestens
16 Jahre alt sind!
15. Sturmfreie Bude
Das Singlepärchen verlässt für
die meiste Dauer der Aufgabe das Haus und überlässt die
Verantwortung ihren Kids, die mittlerweile ja Teenager sind.
Ziel ist es, die beiden Teens möglichst
ohne größere Katastrophen durch diese Tage zu führen.
Allerdings solltet Ihr versuchen, Euch soweit es geht, in die Teenager
hineinzuversetzen. Was würdet Ihr tun / hättet Ihr getan,
wenn Ihr das elterliche Heim für Euch gehabt hättet?
Damit auch alle Personen des Grundstücks
wie gewohnt altern können, sollte Euer Single samt Partner ca.
in der Mitte der 2. Woche (Mi oder Do) zurückkehren.
Was bisher geschah:
(Zusammenfassung der vorherigen Aufgaben)
Bevor ich in die Sierra Simlone kam, lebte ich für
ein Jahr bei meinen Großeltern in Warschau. Die Eltern
meines leiblichen Vaters Dariusz, Stanislawa und Piotr,
nahmen mich ohne zu zögern bei sich auf, als ich nicht
wusste, wo ich sonst hätte unterkommen können.
Um so mehr schmerzte es mich, als ich sie einfach so verließ
und lediglich einen Abschiedsbrief hinterließ, um
ein neues Leben, fern ab von meiner Familie, die mich einfach
nicht zur Ruhe kommen ließ, in der kargen Wüste
der SimNation zu beginnen.
Und nach anfänglichen Schwierigkeit, schaffte ich es,
mich in dieser Gegend zurecht zu finden. Ich baute mir eine
Existenz mit meiner Farm auf, auf der ich Rinderzucht und
Maisanbau betrieb und einige Zeit später sogar in den
Zitrusfruchtsektor einstieg.
Nur mein Liebesleben wirbelte meinen Alltag immer wieder
durcheinander. Ich wurde schwanger von dem Mann meiner besten
Freundin Gerda. Um ihre und Alberts Ehe nicht zu gefährden,
verschwieg ich ihm meine Schwangerschaft und schob meine
Tochter Kinga einem anderen Mann unter. Ich hatte geplant,
Dominik nur für eine kurze Weile zu hintergehen, doch
nach einiger Zeit brachte ich es nicht mehr fertig ihn zu
verlassen und ihm sein Kind zu nehmen.
Die Affäre mit Albert flammt allerdings erneut auf
und zu diesem Zeitpunkt waren wir beide bereit, unsere Partner
zu verlassen und einen gemeinsamen Neuanfang zu wagen. Ein
schrecklicher Autounfall, bei dem Albert tödlich verunglückte,
machte diese Pläne jäh zunichte. Ich stellte fest,
dass ich erneut schwanger war, doch diesmal war es unklar,
ob mein zweites Kind Klaudia die Tochter von Dominik oder
Albert war. Verzweifelt über Alberst Tod und die Ungewissheit
über die Vaterschaft, suchte ich erneut Zuflucht bei
meiner Großmutter. Ihrem weisen Rat war es zu verdanken,
dass ich mich dafür entschied bei Dominik zu bleiben
und ihn sogar zu heiraten.
Ich war nicht unglücklich in dieser Ehe, aber dennoch
liebte ich Dominik nicht wirklich. Das änderte sich
mit dem Tag, als ich entführt und fast zu Tode gefoltert
worden bin. Zu verdanken hatte ich diesen Umstand meiner
Zwillingsschwester Joanna, die sich mir als Patin der Mafia
von SimCity offenbarte und mich zur Mitarbeit zwang. Andernfalls
drohte sie damit, Dominik die Wahrheit über Kinga zu
offenbaren. Ich konnte meiner Schwester nicht verzeihen,
dass sie mich in solch eine Situation gedrängt hatte
und für ihre Tat nicht einmal Reue zeigte. Dennoch
sorgte dieses dramatische Ereignis dafür, dass ich
die Liebe zu meinem Ehemann erkannte.
Ab diesem Zeitpunkt war ich wirklich glücklich, doch
das Schicksal spielte mir erneut böse mit. Durch eine
Blutuntersuchung bei einem Aufnahmetest für die Uni
kam zutage, dass Dominik nicht Kingas biologischer Vater
sein konnte. Als ihm dann auch noch klar wurde, dass womöglich
auch Klaudia nicht seine Tochter war, trennte mein Mann
sich in einem ungeheuren Streit von mir. Auch wenn sich
herausstellte, dass Klaudia seine leibliche Tochter war,
gelang es Dominik nicht, mir zu verzeihen und wir ließen
uns scheiden.
Und auch meine Tochter Kinga war nicht in der Lage zu verkraften,
dass Dominik nicht ihr leiblicher Vater war. Dies führte
dazu, dass unsere ohnehin schon schwierige Beziehung einen
nicht mehr zu überbrückenden Riss erfuhr. Meine
Tochter hasste mich und sie nutze jede Gelegenheit, um mir
das zu zeigen.
Lange hoffte ich, dass Dominik und ich doch noch zueinander
finden würden, doch als er schließlich erneut
heiratet und sein Sohn Sky geboren wurde, musste ich die
Hoffnung endgültig begraben. Ich stürzte mich
selbst in einige bedeutungslose Liebschaften, bis ich auf
Kasimir traf. Durch ihn an meiner Seite fühlte ich
mich wieder zufrieden und so zog er schon bald in die Simlane
ein, wo wir Tisch und Bett miteinander teilten.
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Die sich öffnende Tür riss mich aus meinen Gedanken.
Als ich hinsah, hatte Kasimir bereits seine Unterhose weggeworfen
und stellte sich vor mich hin. "Mein kleiner Freund
brauchte nicht lange überredet zu werden. Und jetzt
will er die Aufmerksamkeit, die du ihm versprochen hast."
Die zweite Runde dauerte deutlich länger und alleine
aus diesem Grund war sie schon deutlich befriedigender für
mich. Als Kasimir zum Höhepunkt kam, drückte er
mir erschöpft aber zufrieden einen Kuss auf, drehte
sich zur Seite und schlief augenblicklich ein. Seufzend
schmiegte ich mich an seinen Rücken und inhalieret
seinen Körperduft, der sich mit dem Zigarettenrauch
vermischt hatte. Nein, er war kein perfekter Mann. Aber
er war hier, hier bei mir in meinem Bett und er würde
bleiben. Und das war mir wichtiger, als ewig auf den perfekten
Mann zu hoffen, der doch unerreichbar war.
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Als das schrille Piepen der Backofenuhr ertönte, blickte
ich von der "Farmerwoche" auf und legte die Zeitung
beiseite. Erst jetzt nahm ich wahr, wie gut es bereits in
der Küche roch. Ich holte die heißen Törtchen
aus dem Ofen und warf dabei einen Blick durchs Fenster auf
das Haus auf der anderen Straßenseite, welches in den
letzten Wochen dort errichtet worden war. Vorgestern waren
mehrere Umzugswagen vorgefahren und seitdem konnte man nachts
das Licht im Haus unserer neuen Nachbarn brennen sehen. Ich
hielt es für eine gute Idee, sie mit meiner selbst gebackenen
Kleinigkeit in der Sierra Simlone willkommen zu heißen
und nach zwei Tagen sollte mein geplanter Besuch hoffentlich
nicht mehr in die hektische Einzugsphase fallen.
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Das Haus sah von außen wirklich nicht schlecht aus.
Es erinnerte mich sehr an die Architektur der 70er Jahre des
20. Jahrhunderts. Ich war gespannt, was für Menschen
die Besitzer wohl sein möchten? Ich hatte zwar die Baustelle
hin und wieder beobachtet und auch während die Umzugswagen
vorfuhren immer wieder rüber geschaut, hatte aber nie
jemanden entdecken können. Aber das würde sich in
den nächsten Minuten hoffentlich ändern.
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Ich hatte ja mit allem gerechnet, mit Hippies, einem spießigen
Rentnerpaar oder mit einer Großfamilie mit sieben Kindern.
Nur nicht mit der Person, die dann vor mir stand, als sich
die Haustür öffnete. "Ich hab schon gewartet,
wann du endlich reinschneien würdest, Schwesterherz",
begrüßte mich mein kleiner Bruder Orion breit grinsend.
Ich stand einfach nur sprachlos mit weit geöffnetem Mund
da, unfähig, meine Überraschung zu verbergen. "Orion,
was machst du den hier?", war die einzige seltendumme
Frage, die mir über die Lippen kam.
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"Na was wohl? Ich wohne jetzt hier", antwortete
mein Bruder und bat mich hinein. "Und ich wollte dich
mit der Neuigkeit überraschen. und wie ich sehe hat es
ja bestens funktioniert". Orion begann zu lachen und
ich musste automatisch mit einstimmen. "Aber warum kommst
du in dieses verschlafene Wüstenkaff, wenn du doch in
SimCity oder einer anderen großen Stadt leben könntest?",
fragte ich weiter. Sierra Simlone Stadt war zwar meine Heimat,
aber ich machte mir keine Illusionen darüber, dass hier
nicht gerade viel los war. "Nun, da hatte meine Frau
wohl ein Wörtchen mitzureden", grinste Orion mich
an. "Sie wollte einfach wieder nach Hause kommen".
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"Deine was?", fragte ich ungläubig und fürchtet
schon, dass ich eine Hörschaden hatte. Da erklang auch
schon eine mir wohl bekannte Stimme aus dem oberen Stockwerk.
"Seine Ehefrau". Mit einem Grinsen der Belustigung
auf den Lippen stieg Desdemona die Treppe hinunter. Ich blickte
abwechselnd von ihr zu meinem Bruder, bis Desdemona schließlich
die letzte Treppenstufe hinunter stieg und mich in den Arm
nahm. "Schön, dass du da bist, Tante Oxana. Oder
sollte ich dich ab jetzt besser Schwägerin nennen? Wer
hätte gedacht, dass wir einmal so eng verwand sein würden?"
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Es war wirklich verrückt. Immerhin war Desdemona schon
die Halbschwester meiner Tochter Kinga und nun war sie auch
noch die Ehefrau meines kleinen Bruders. Desdemona bot mir
einen Platz auf dem Sessel an, während sie sich selbst
eng angekuschelt zu meinem Bruder auf die Couch setzte. Ich
brauchte gar nicht nachfragen, denn Orion begann ganz von
selbst zu erzählen. "Mona und ich waren am Anfang
unserer Studienzeit einige Monate zusammen gewesen. Doch dann
haben wir uns wieder getrennt". "Ja, weil du nebenher
noch fünf weiter Studentinnen beglücken musstest".
Mir blieb bei dieser Anschuldigung fast der Atem wag, aber
Desdemona schien Orion gar keinen Vorwurf zu machen, sondern
lächelt ihn immer noch verliebt an. "Tja, das kann
ich wohl nicht abstreiten", Orion kratzte sich verlegen
am Kopf. "Auf alle Fälle haben wir uns nach unserem
Studium wieder getroffen und was soll ich sagen, ich fand
Mona noch viel umwerfender als früher".
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"Wir hätten dich gerne zur Hochzeit eingeladen,
Oxana", versicherte mir Desdemona, "genauso, wie
ich Mama gerne dabei gehabt hätte, aber es passieret
alles einfach ganz spontan." "Ja, ich war geschäftlich
in SimVegas und Mona war gerade zu Besuch bei ihrer Mutter
und wir trafen uns auf einen Kaffee. Und dann schlenderten
wir an einer Hochzeitskapelle vorbei und da machte ich ihr
einfach einen Heiratsantrag". "Zum Glück hatte
ich ein Kleid an, das sich halbwegs sehen ließ",
lachte Desdemona "Und Orion sah in seinem Geschäftsoutfit
ohnehin zum Anbeißen aus".
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"Das ist wirklich romantisch", seufzte ich tief
berührt. "Ihr müsst mir unbedingt ein paar
Fotos zeige oder gibt es etwa keine?". "Doch die
gibt es", entgegnete Orion. "Und die haben wir nur
dem Zufall zu verdanken, dass Joanna mich auf meiner Geschäftsreise
begleitet hatte. So mussten wir auch nicht ganz ohne Familie
heiraten". Ein bisschen schmerzte es mich, dass ausgerechnet
Joanna bei der Hochzeit meines kleinen Bruders dabei war,
während ich sie verpasst hatte. Aber ich schob dieses
Gefühl beiseite. Im Moment wollte ich mich nur für
meinen Bruder freuen.
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Während Desdemona in die Küche ging, um Kaffee zu
meinem mitgebrachten Gebäck zu kochen, führte Orion
mich im Haus herum. Im zweiten Stock waren wir ungestört
und plötzlich wurde mein Bruder ernst. "Du redest
also immer noch nicht mit Joanna?", fragte er mich. "Ich
wüsste nicht, was ich ihr zu sagen hätte",
antwortet ich harsch. "Ich kann ihr einfach nicht verzeihen,
was sie mir angetan hat" "Du beziehst dich auf deine
Entführung in Samara, stimmt’s?"
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"Du weiß davon?", fragte ich überrascht.
Orion nickte stumm. "Ich weiß nicht alles, nur
so viel, dass Joanna dich um einen Gefallen gebeten hat und
anschließend alles furchtbar schief gelaufen ist. Sie
redet nicht gerne darüber. Aber ich nehme an, du wolltest
eher wissen, ob ich weiß, was unsere Schwester so treibt.
Ja, das weiß ich, denn ich arbeite ebenfalls für
sie." Entsetzt blickte ich meinen kleinen Bruder an.
"Du musst dir keine Sorgen machen, Oxana. Sie hat mich
zu nichts gezwungen. Ich weiß, dass du über die
Art ihrer Geschäft bescheid weißt und auch wenn
ich auch nicht unbedingt jede ihrer Entscheidungen unterstütze,
bin ich überzeugt, dass sie einen größeren
Plan im Hinterkopf hat, den sie umzusetzen versucht. Sie ist
kein schlechter Mensch, Oxana. Sie glaubt an etwas und sieht
in ihren Taten den richtigen Weg, um dieses höher Ziel
zu erreichen."
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Ich hörte meinem Bruder zwar zu, aber meine Körpersprache
verriet deutlich, dass ich seine Meinung nicht unbedingt teilte.
Das erkannte auch Orion. "Joanna hat mir versichert,
dass sie dich in Zukunft nicht mehr mit ihren Geschäften
behelligen wird. Was damals in Samara passiert ist, tut ihr
wirklich leid. Das hat sie mir zwar nicht gesagt, aber ich
kenne unsere Schwester gut genug um zu erkennen, wie sehr
sie der Vorfall belastet hat. Überleg dir wenigstens,
ob du ihr nicht noch eine Chance geben willst". Ich blickte
Orion immer noch skeptisch an und enthielt mich jeder Antwort.
Orion akzeptierte dies.
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Dann fuhr er fort. "Mona weiß nicht, was ich wirklich
für Joanna mache. Und dabei möchte ich es auch vorerst
belassen. Ich liebe sie, aber mit der Wahrheit würde
ich sie nur unnötig in Gefahr bringen und ich will auch
nicht, dass sie sich sorgen um mich macht. Unsere Schwester
will, dass ich ihren Machtbereich in die Sierra Simlone hinein
ausweite. Mein Entschluss mit Mona her zu ziehen kam ihr da
sehr gelegen. Ich erzähle dir das alles, weil ich finde,
dass du das Recht hast zu wissen, was los ist. Joanna spricht
immer gerne von unserem "Familienunternehmen" und
du gehörst auch zur Familie, Oxana. Unabhängig,
wie du zu alldem stehst, verdienst du es einfach, informiert
zu sein." Ich wusste nicht, was ich erwidern sollte.
Meine Schwester war für mich seit Jahren eine gewissenlose
Kriminelle. Doch die Worte meines Bruders brachten dieses
Bild von ihr zum Wanken. Ich brauchte einfach Zeit, um diese
Neuigkeiten sacken zu lassen.
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Schweigend kamen wir die Treppe hinunter und setzten uns an
den Küchentisch, wo Desdemona bereits mit dem Kaffe und
dem Gebäck auf uns wartet. "Hey, ist etwas zwischen
euch da oben vorgefallen? Ihr macht ja ein Gesicht wie drei
Tage Regenwetter", fragte sie scherzend, ohne zu ahnen,
wie sehr sie ins Schwarze getroffen hatte. Ich blickte meinen
Bruder an und sah ihn plötzlich mit ganz anderen Augen.
Wie konnte er sich nur an den kriminellen Aktivitäten
meiner Schwester beteiligen? Wie konnte er bloß seine
Ehefrau so sehr anlügen? Ich war kurz davor, Desdemona
die Wahrheit zu sagen, aber als ich Orions flehenden Blick
sah, konnte ich es einfach nicht. "Nein, es ist alles
in Ordnung", log ich deshalb und setzte eine fröhliche
Mine auf.
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Und im gleichen Moment wurde mir bewusst, dass ich schon zu
viele Mitglieder meiner Familie verloren hatte. Paps war gestorben,
ohne dass ich mich von ihm verabschieden konnte, weil ich
zu stolz war, Dad zu verzeihen. Selbst als Dad mir seine Hand
reichte, schlug ich sie zurück und konnte mich auch nicht
mit ihm aussprechen, bevor er bei dem Untergang seiner Yacht
ums Leben kam. Mit meiner eigenen Zwillingsschwester wechselte
ich seit Jahren kaum ein Wort mehr und wenn ich mich nicht
vorsah, dann würde ich auch Orion verlieren. Nein, ich
konnte nicht gutheißen, was er und meine Schwester taten,
aber Orion hatte mich bis zu diesem Tag noch nie enttäuscht.
Ich musste einfach vertrauen, dass er das Richtige für
sich tat. Und deshalb war es nicht länger gestellt, als
ich ihn anlächelte und ihm zu seinem neuen Leben in der
Sierra Simlone beglückwünschte.
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Vielleicht war es auch an der Zeit, meiner Zwillingsschwester
zu verzeihen? Es war ein Gedanke, dem ich zumindest weiter
nachgehen musst, aber ich merkte selbst, wie schwer es mir
fiel an Joanna zu denken, ohne mir in Erinnerung zu rufen,
wie sie mich erpresst und in Lebensgefahr gebracht hatte.
Dafür bot sich bei mir Zuhause ein wahres Bild des Friedens.
Beim Frühstück saßen alle gemeinsam, ohne
das Kinga mir Vorwürfe machte und mich anfeindete. Stattdessen
führte sie ein für ihre Verhältnisse sehr freundliches
Gespräch mit Kasimir.
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Alle waren überrascht davon, dass mein Bruder Desdemona
geheiratet hatte und nun im Haus gegenüber wohnte. Allerdings
bewirkte die Erwähnung ihrer Halbschwester, dass sich
Kingas gute Laune abrupt verschlechterte. Dafür war Klaudia
ziemlich aufgeregt. Wenn da nicht dieser furchtbare Ganzkörpersonnenbrand
gewesen wäre, hätte man auch sehen können,
wie ihre Wangen rot zu glühen begannen.
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"Wir sollten Onkel Orion und Tante Desdemona zu einer
kleinen Feier einladen", schlug Klaudia deshalb auch
sofort vor. Ich hielt das für keine schlechte Idee. Vielleicht
konnte ich auch gleich noch Gerda, Hans und Mika, Miranda
und ihren Mann Frank und Elvira einladen. Schlagartig wurde
mir klar, dass diese Feier dann gar nicht mehr so klein ausfallen
würde. "Was haltet ihr denn von diesem Samstag?",
fragte ich in die Runde. Kasimir und Tristan verzogen gleichzeitig
das Gesicht. "Das kannst du gerne machen, Perle, aber
dann musst du auf die Anwesenheit von mir und deinem werten
Mitbewohner verzichten. Wir brechen doch übermorgen zu
unseren Geschäftsreise nach Simrokko auf."
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