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10. Hochzeitsglocken

Es ist soweit! Eurem Sim steht einer der größten Schritte im Leben bevor und er möchte den "Bund des Lebens" mit seinem Partner eingehen.

Eure Aufgabe ist es, die Hochzeit zu planen und durchzuführen. Einschränkungen in der Gestaltung gibt es keine - Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Natürlich müssen die allgemeinen Regeln nach wie vor eingehalten werden.

In dieser Zeit wird der Singlehaushalt nicht altern. Im Gegenteil: Dem Single (und wenn gewünscht auch den übrigen erwachsenen Bewohnern des Haushalts) wird ein Schluck Lebenselixier gegönnt, um seine Lebensspanne um 3 Tage zu verlängern. Achte dabei darauf, dass der Sim mindestens im „Gold-Level“ ist!

 

Was bisher geschah:
(Zusammenfassung der vorherigen Aufgabe)


Ich lebte nun schon sechs Jahre mit Dominik zusammen und zog mit ihm ein Kind auf, das gar nicht seins war. Er ahnte natürlich nichts davon, genauso wenig wie Albert ahnte, dass er der Vater meiner Tochter war.

Trotzdem war ich nicht glücklich mit Dominik, denn ich liebte ihn nicht. Ich war nur mit ihm zusammen, weil ich verhindern wollte, dass irgendjemand meine Tochter Kinga mit Albert in Verbindung brachte. Ich konnte nicht zulassen, dass diese eine unbedachte Nacht seine Ehe und Familie zerstörte.

Aber ich liebte Albert und er liebte mich. Und schließlich konnten wir nicht mehr widerstehen und begannen eine geheime Affäre, die fast ein Jahr andauerte. Dann verkündete Albert überraschend, dass er seine Frau Gerda verlassen würde, um mit mir zusammen sein zu können. Und ich sehnte mich so sehr nach Liebe und Geborgenheit, dass ich seinem Plan zustimmte.

Ich musste mich nur noch von Dominik trennen. Doch gerade, als ich mit ihm Schluss machen wollte, erreichte mich ein Anruf von Alberts Tochter Miranda. Vollkommen aufgelöst berichtete sie mir, dass ihre Eltern spurlos verschwunden waren. Sie waren auf dem Weg zu einem gemeinsamen Wochenende, bei dem Albert sich von Gerda trennen wollte. Unterwegs verunglückte jedoch der Wagen und die beiden stürzten einen Abhang hinunter.

Die Rettungsmannschaft fand die beiden erst Tage später und sie wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Da Alberts Kinder nicht allein bleiben konnten, zog ich mit Kinga vorübergehend zu ihnen, um mich um die Vier zu kümmern.

Der Zustand ihrer Eltern blieb kritisch und meine Angst um Albert wuchs von Stunde zu Stunde. Sowohl er als auch seien Frau lagen im Koma und es war nicht klar, ob sie je wieder aufwachen würden. In meiner Verzweiflung ließ ich mich von Dominik trösten und verbrachte eine Nacht mit ihm.

Gerda war die Erste, die aus dem Koma erwachte, allerdings war sie gelähmt und würde nie wieder laufen können. Ich versprach ihr, mich weiterhin um die Kinder zu kümmern, bis sie dies wieder übernehmen konnte. Doch glücklicherweise erwachte auch Albert wenig später.

Er versicherte mir, dass er mich liebte und zwar nur mich und das er sich von Gerda trennen würde, unabhängig von ihrem jetzigen Zustand. Sie wusste bereits von Albert und mir und war mit unserer Beziehung einverstanden. Ich war überglücklich.

Ich besuchte Albert im Krankenhaus. Ich verließ das Krankenzimmer nur, um mir schnell einen Kaffee zu holen. Doch als ich wiederkam, herrschte an Alberts Krankenbett ein furchtbares Durcheinander. Ärzte und Schwestern liefen hastig umher und Alberts Körper zuckte unkontrolliert. Und dann drang ein Piepen an mein Ohr.



Dieses Piepen des Herzmonitors, das immer lauter wurde und immer schneller aufeinander folgte. Der Kaffeebecher rutschte aus meiner Hand und der braune Inhalt verteilte sich auf den weißen Fliesen. "Nein! Nein!", wiederholte ich immer wieder und wich ängstlich zurück. Das könnte nicht wahr sein. Das musste ein schrecklicher Alptraum sein. Ein lang gezogener Piepton! Das Summen von sich aufladenden Kondensatoren drang an mein Ohr, dann das "Alle zurücktreten" aus Dr. Mycins Mund. Alberts Körper hob sich vom Bett. Immer noch dieses Piepen! "300 Volt". Ein weiteres Aufzucken seines Körpers. Doch der Piepton blieb. Dieser furchtbare Piepton!




Nur noch die schwere Holztür trennte mich vom Innenraum der Kirche. Doch ich brachte nicht die Kraft auf, sie aufzustoßen und einzutreten. Der Vorraum des Gotteshauses erschien mir in diesem Moment so viel einladender. Der schwere Geruch von jahrhundertealten Gemäuern und von poliertem Holz lag in der Luft und löste eine wohltuende Ruhe in mir aus. Wenn ich diese Tür aufstieße, dann wäre es vorbei mit dieser Ruhe. Dann würde alles Wirklichkeit werden. Dann würde ich ihn zum letzten Mal sehen bevor...


Der plötzliche einsetzende Klang der Orgel ließ mich hochschrecken. Man konnte die Vibration, die von den hunderten Pfeifen ausging, deutlich spüren. "Mama, wir müssen jetzt rein", lenkte Kinga meine Aufmerksamkeit auf sich. "Alle warten schon auf uns."


Ja, sie hatte Recht, alle warteten auf uns. Plötzlich erstarb das pompöse Crescendo der Orgel und eine angenehme ruhige Melodie setzte ein. Eine Melodie, die jedem wohl vertraut war. Eine Melodie, von der jedes Mädchen träumte.
Richard Wagner - Brautchor


Als der Brautmarsch ertönte, öffneten Kinga und Constance die schwere Kirchentür mit solch einer Leichtigkeit, dass man meinen könne, dass Gotteshaus selbst warte auf mein Eintreffen. Mit meiner linken Hand umfasste ich das Kreuz an meinem Hals und schickte ein kurzes Gebet zur heiligen Jungfrau. Dann atmete ich tief durch, strich ein letztes Mal über mein weißes Seidenkleid und betrat den Gebetsraum.


Kinga und Constanze liefen mit Elan voraus und verstreuten ihre weißen Blütenblätter über dem weichen Teppich im Mittelgang, der direkt auf den Altar zuführte.


Ich könnte nicht anders, als zu lächeln. Alles war so überwältigend; der Klang der Orgel, die Sonnenstrahlen, die durch die bunten Bleiglasfenster ins Innere der Kirche fielen. Nein, zu sagen ich lächelte, wäre untertrieben gewesen. Ich strahlte und jeder konnte es sehen.


Die Kirche war gefüllt mit meinen Freunden und Verwandten. Im Vorbeigehen warf ich ihnen mein schönstes Lächeln zu und wurde mit einem ebensolchen belohnt. Lucy, die Mutter meines kleinen Bruders Orion, ließ sogar einen leisen Ausruf der Bewunderung erklingen, auch wenn sie sich dafür einen etwas verwirrten Blick ihres Lebensgefährten Valerius einfing. Und selbst Dominiks Mutter Glinda warf mir einen anerkennenden Blick zu, eine Geste, die ich bei ihr noch nie zuvor erlebt hatte. Dominiks Vater Anan schaute mich dagegen so liebevoll an wie eh und je.


Auch Dominiks älteste Schwester Siana zeigte ihre Begeisterung über mein Äußeres. Auch wenn ihr Bruder Dennis und Tristans Freund Frank diese Begeisterung nicht so offenkundig zur Schau stellten, sah ich doch die ehrliche Freude für mich in ihren Augen.


Mit jedem Schritt kam ich dem Altar näher. Nur noch wenige Meter trennten mich von meinem zukünftigen Leben als Ehefrau. Constance und Kinga hatten ihre endgültige Position bereits eingenommen und warteten nur noch auf meine Ankunft.


Ebenso, wie meine Familie wartete. Alle waren sie angereist. Aus SimCity und sogar aus Warschau. Neben Tristan saß mein kleiner Bruder Orion, der inzwischen fast schon zum Mann geworden war und Dad immer mehr zu gleichen schien. Auch Dads Schwester Ewa war da und lächelte mir freundlich zu. Über die Anwesenheit meiner Tante Kasia und ihres Mannes Kazik freute ich mich ebenfalls riesig. Während meiner Zeit in Warschau waren sie, neben meinen Großeltern, meine engsten Vertrauten und ich war froh, dass sie bei meiner Hochzeit dabei sein würden.


Genauso, wie zwei weitere Menschen, die mir in meinen schwierigen Zeiten so sehr geholfen hatten, meine Pateneltern. Tante Sylvia, dezent gekleidet wie immer, begann bei meinem Anblick fast an zu weinen und Onkel Frankie erging es nicht anders, auch wenn er versuchte, sie die Tränen nicht anmerken zu lassen. Ein Mann weint schließlich nicht. Mein Schwager Tobias lächelte mir erfreut zu und auch Miranda nickte anerkennend, auch wenn mir ein gewisser Wehmut in ihrem Blick nicht entging.


Elvira und Desdemona guckten etwas bedrückten, aber vielleicht fühlten sie sich nur unwohl, weil sie gleich in der ersten Reihe saßen. Aber woanders konnte ich ihre Mutter, Gerda, nicht Platz nehmen lassen. Und ohne meine beste Freundin an meiner Seite konnte ich schließlich nicht heiraten. In ihrem feurigen Kleid sah sie einfach umwerfend aus. Da konnte selbst der Rollstuhl nichts daran ändern.


Dann fiel mein Blick zu meiner Zwillingsschwester Joanna, die bereits am Altar wartete, bereit, ihre Aufgabe als Trauzeugin zu übernehmen. Ihr Blick wirkte streng. Es war ein Gesichtsausdruck, den ich bei ihr häufiger beobachtet hatte. Früher hat sie immer gelächelt, aber in den Jahren, in den wir uns nicht gesehen hatten, haben wir beide uns verändert. Aber nichts desto trotz konnte ich den Stolz in ihren Augen erkennen und das Zucken ihrer Mundwinkel, die ein Lächeln andeuteten, reichte um mir zu zeigen, wie sehr sie sich freute.


Das stolze Lächeln auf den Lippen meiner babcia, meiner geliebten Großmutter, war dagegen nicht zu übersehen. Oh, wie hatte sie sich gefreut, als sie aus dem Flugzeug in SimVegas stieg und ich ihr um den Hals fiel. Ohne sie hätte ich nicht vor den Altar treten können. Es war nur zu schade, dass mein Großvater diesen Tag nicht mehr miterleben konnte. Ebenso Paps. Gott sei ihren Seelen gnädig. Doch diese traurigen Gedanken wischte ich schnell beiseite. Für so etwas war jetzt nicht die richtige Zeit. Außerdem heiterte mich der Anblick meiner babcia auf, die Versuchte, Roland etwas auf Polnisch zu erklären und er zwar höflich lächelte, aber eindeutig nicht das Geringste verstand. Brandi war ihm da auch keine große Hilfe.


Und dann sah ich ihn. Meinen zukünftigen Ehemann, den Partner, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen würde. Den Mann, mit dem ich alle Hürden des Lebens meistern wollte und mit dem ich glücklich werden würde. Da vorne stand der Mann, den ich liebte. Der einzige Mann, den ich liebte.


Langsam drehte er sich um und kam auf mich zu. Sein Blick war ernst wie immer, aber seine Augen funkelten vor Zuneigung. Ein Blick genügte und meine Knie wurden weich. Wie sehr ich diesen Mann doch liebte! Und jetzt würde ich seine Frau werden. Ich würde Frau Oxana Kappe werden.


An der linken Seite des Altars stand Hans und lächelte mir zu. Von Alberts Kindern hatte ich zu ihm das Beste Verhältnis aufgebaut. Er war sofort begeistert, als er erfuhr, dass ich die Frau seines Vaters werden würde und er platze fast vor Stolz, als sein Vater ihn bat, sein Trauzeuge zu werden.

 

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kor. 04.03.2011