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Jemand ist in unserem Haus? Sofort öffne
ich die Tür, die nicht mehr abgeschlossen ist und stürme
ins Esszimmer. "Frohe Weihnachten, Arek", begrüßt
mich eine wohl bekannte Stimme. "Lucy!", stammle ich
vor mich hin, "Was machst du den hier?" |
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"Arek was will sie hier?" fragt
Darek mich ernst und ich kann ihn nur hilflos ansehen, denn ich
habe keinen Schimmer was Lucy hier will. Doch die Antwort erhalte
ich schneller, als mir lieb ist. "Ich habe ein kleines Weihnachtsgeschenk
für dich", sagt sie mit ihrer süßen, verführerischen
Stimme, "Und ihn drei Wochen solltest du es in deinen Händen
halten können." Und während sie das sagt erhebt
sie sich aus dem Sessel und gibt die Sicht auf ihren prallen Babybauch
frei. In diesem Moment kann ich mir nur noch ungläubig und
verzweifelt an den Kopf fassen. Das kann doch nicht wahr sein.
Diese Reaktion meinerseits ist für Darek aber Beweis genug
um an der Geschichte von Lucy keinen Zweifel zu haben. Dafür
kennt er mich zu gut. |
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Darek kommt auf mich zu und in
diesem Moment würde ich lieber meinem Komandanten gegenüberstehen,
wenn ich den halben Stützpunkt in die Luft gejagt hätte,
als ihm. "Das glaube ich nicht", sagt er noch recht
ruhig und beherscht und für einen Moment glaube ich, doch
noch heil aus dieser Situation zu kommen. "Ja diese Lucy
ist ein stadtbekanntes Fl...", will ich mich gerade herausreden
als Darek mich wütend anschreit: "Hör auch mit
deinen Lügengeschichten. Ich habe es satt, endgültig
satt!" |
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"Darek, lass uns doch darüber
reden" Ich möchte ihn in den Arm nehmen um ihn zu berühigen
als er mich barsch zurückstößt. "Fass mich
nicht an!" zischt er, "Ich hab es satt ständig
von dir belogen und betrogen zu werden. Olav und deine zahllosen
anderen Affären. Der Typ aus dem Urlaub zum Beispiel oder
Günther aus der Bar und all die anderen deren Namen ich nicht
kenne und nicht kennen will". Ich schaue Darek überrascht
und bestürzt an. "Jetzt schau nicht nicht so überrascht.
Glaubst du ich bin blind? Glaubst du ich hab es nicht gemerkt
wenn du bei einem anderen warst? Wenn du nach einem anderen Mann
oder auch nach einer anderen Frau gerochen hast? Hälst du
mich für so naiv?" |
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"Weißt du, damit konnte ich ja
noch irgendwie leben. Aber jetz hast du eins deiner Flitchen geschwängert.
Das geht zu weit. Da hast du es übertrieben. Ich ertrage
dich nicht mehr!" Ich weiß nicht was ich ihm antworten
soll er hat ja mit allem recht. Er hat es immer gewußt?
Die ganzen Jahre? Plötzlich mischt Lucy sich ein: "Hey,
nenn mich nicht sein Flitchen. Gaubst du ich bin glücklich
mit der Situation?" |
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"Ach halt du dich da raus!", brüll
ich sie an, "Du bist doch schuld an allem. Du bist in meine
Haus gekommen und versuchst meine Ehe zu ruinieren!" "Das
ist ja so typisch für dich Arek", schreit Darek mich
an. "Immer die Schuld auf die anderen schieben. Lern endlich
Verantwortung zu übernehmen! Aber ich hab die Schnauze gestrichen
voll davon." Wütend verlässt er das Esszimmer.
"Joanna, Oxana hollt eure Sachen. In diesem Irrenhaus bleiben
wir keine Sekunde länger." |
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Eingeschüchtert von dem Geschrei im Esszimmer
sitzen die beiden auf dem Sofa, muksmäuschen still ohne sich
zu rühren. Als Oxana Dareks Aufforderung hört, zögert
sie nicht einen Moment um nach oben zu gehen und ihre Sachen zu
holen. Joanna dagegen bleibt wie angewurzelt auf der Couch sitzen.
Tränen laufen über ihr Gesicht und sie beginnt zu schluchzen
und ununterbrochen vor und zurück zu wippen. |
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Und nur wenige Augenblicke später ist
Oxana auch mit den Sachen unten. "Ich hab deine Sachen auch
mitgenommen Papa. Joni, komm willst du nicht auch etwas mitnehmen?"
Joanna sitzt noch immer da wie angewurzelt, doch dann flüstert
sie: "Ich kann nicht mitkommen Papa." |
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"Ich kann Daddy nicht alleinlassen. Es
tut mir Leid." ihre letzten Worte sind kaum verständlich,
da sie nun hemmungslos weint. Ihre Worte verseten Darek einen
tiefen Stich, mehr als alles was ich ihm je angetan habe. Trotzdem
geht er liebevoll auf Joanna zu und umarmt sie. "Das ist
in Ordnung, mein Schatz. Ich liebe dich, das weißt du, aber
ich kann hier nicht mehr bleiben. Es tut mir leid." Er drückt
sie noch einmal fest an sich und wischt sich eine Träne aus
den Augen. "Komm Oxana wir müssen nun los." |
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Oxana schaut schwermütig auf ihre Schwester.
Die beiden waren noch nie getrennt. Doch sie folgt Darek und beide
verlassen das Haus. In diesem Moment bin ich unfähig einen
Gedanken zu Ende zu führen. "Darek, bitte, komm zurück!"
rufe ich den beiden verzweifelt hinterher. Aber es hat keinen
Sinn. Darek hat sich entschieden zu gehen. |
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Ich stehe noch eine ganze Weile vor der Tür
und sehe zu, wie Darek und Oxana in der Dunkelheit verschwinden.
Meine Verzweiflung wandelt sich sehr schnell in Wut, Wut auf Lucy
und so stürmme ich unbeherrscht auf sie zu und brülle
sie an: "Wie konntest du mir das antun? Wie konntest du herkommen
und mich vor meinem Ehemann derart bloß stellen?" Doch
Lucy läst sich von meinem Geschrei nicht einschüchtern.
Trotzig entgegnet sie mir: "Ich bin vielleicht schwanger,
wie du sehen kannst und du bist der Vater. Ich denke ich hatte
jedes Recht hier her zu kommen." |
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"Wer sagt den das ich der Vater bin?",
frag ich sie gerade herauß. Lucy schnaubt verächtlich.
"Ach so ein Spiel willst du also spielen. Du hast mit mir
geschlafen, dass wirst du ja wohl kaum abstreiten können.
Als ich merkte, dass ich schwanger bin wollte ich das Kind einfach
meinem Mann unterschieben. Doch der war leider nicht so dumm,
wie ich gehofft hatte. Wir probieren schonseit Jahren ein Kind
zu bekommen und als es plötzlich klappte, wurde er misstrauisch.
Er ließ sich testen und...tja und dieser alte Sack ist impotent.
Als er das erfuhr hat er mich aus dem Haus geschmissen und hier
bin ich." |
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"Glaubst du ich bin gerne hier?",
fängt sie plötzlich an zu schreien, " In deinem
beschissenem Haus. Ich bin Luxus gewöhnt, Luxus den mein
Mann mir bietet und Luxus brauche ich. Mit diesem Kind hast du
auch mein Leben zerstört. Ich hab mich nur revangiert. Und
jetzt wirst du Konsequenzen tragen." Sie schaut mich mit
einem Blick an, der mir sagt, dass ich bei dieser Entscheidung
kein Wort mitzureden habe. "Ich werde hier bleiben, bis das
Baby auf der Welt ist und dann sehe ich weiter. Räum schon
mal das Schlafzimmer. Das ist das mindeste was du tun kannst.
Eins der Kinderzimmer ist ja jetzt ohnehin frei", befiehlt
sie mir voller Verachtung. |
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Ich könnte dieser Frau an die Gurgel
gehen, dafür dass sie mein Leben zerstört hat. Ich hasse
sie und noch mehr hasse ich es, dass ich ihr gehorche und nach
oben gehe, um das Schlafzimmer für sie vorzubereiten. |
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Und während ich oben bin geht Lucy auf
Joanna zu, die immer noch verstört auf dem Sofa vor und zurück
wippt und weint. Sie beugt sich zu ihr runter, legt ihr tröstend
die Hand auf den Rücken spricht beruhigend auf das Kind ein:
"Es tut mir leid, was hier gerade passiert ist. Ich wollte
nicht, dass du das alles so direkt mitkriegst. Aber dein Vater
hat etwas getan und muss nun die Verantwortung dafür übernehmen.
Ich werde für eine Weile bei ech bleiben und es wäre
gut wenn wir Freundinnen sein könnten." |
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Lucys Worte trösten Joanna tatsächlich
ein wenig und sie hört auf zu weinen. "Ich glaube es
ist das Beste, wenn du jetzt ins Bett gehst", redet Lucy
weiter auf sie ein, "Morgen sieht alles schon ganz anders
aus." |
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