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In einem unscheinbaren Gebäude irgendwo in Sim City:
"Mir wurde schon berichtet, dass am Wochenende alles reibungslos
verlaufen ist. Mein Kunde war sehr erfreut, dass es keine Probleme
gab. Aber was hat er den auch erwartet, wenn er mich beauftragt?"
Donna Justyna lächelt zufrieden. "Gut gemacht Tobias.
Ich hätte nicht erwartet, dass du Joanna so schnell überzeugen
kannst, dir zu helfen." Auf Tobias Gesicht zeigt sich ein
leichtes stolzes Lächeln was aber sofort wieder erlischt,
als er Donna Justynas wenig freundliche Stimme wahrnimmt. "Glaub
aber ja nicht, dass ich dein Versagen bei meinem Sohn vergessen
hätte."
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Tobias steht auf, um das Büro schnell zu verlassen. Es ist
nicht gut, sein Glück unnötig herauszufordern. "Soll
ich Joanna bei meinem nächsten Auftrag wieder mitnehmen,
Donna Justyna?", fragt er sie dennoch. Donna Justyna antwortet
schnell. "Nein, diesmal nicht. Das ist noch einige Nummern
zu groß für sie. Aber nimm sie mit zu deinen Botengängen
und zum Einbruch in die Weißberg Villa übernächste
Woche." Tobias nickt und macht sich auf den Weg zur Tür.
"Aber sorg dafür, dass dabei nichts schief geht, sonst
sind deine Tage hier gezählt und das wäre traurig. Insbesondere
für dich". Er schließt die Tür und geht.
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Donna Justyna wendet überrascht den Kopf, als kurz darauf
jemand ohne anzuklopfen ihr Büro betritt. Und wäre es
nicht ihr Mann, dann hätte jetzt jemand ein ernstes Problem.
"Hast du deinem Schoßhündchen aufgetragen, sich
an unsere Enkelin ranzumachen?", fragt er sie geradeheraus
und seine Wut ist ihm deutlich anzuerkennen. Donna Justyna sieht
in finster an. "Meine Entscheidungen gehen dich nichts an,
Carlos. Ich habe Tobias aufgetragen, Joanna in unsere Geschäfte
einzuführen. Wie er das macht, ist mir gleich und dasselbe
sollte für dich gelten."
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Doch Don Carlos gibt sich damit nicht zufrieden. "Justyna,
ich will nicht, dass du ihr wehtust." Donna Justyna sieht
in mit großen Augen an. "Carlos, was denkst du den
von mir. Ich würde ihr doch nicht wehtun." Er beruhigt
sich wieder etwas. "Warum dein plötzliches Interesse
an dem Mädchen. Die beiden waren dir doch vorher auch egal.
Was hast du vor?", hakt er dennoch misstrauisch nach. "Die
Kleine ist keine Brodlowska. Sie trägt zwar meinen Namen,
aber sie ist nicht meine Enkelin", antwortet seine Frau.
"Es ändert aber nichts daran, dass sie Talent zeigt.
Talentierte Menschen wecken immer mein Interesse. Ich kann sie
in meiner...unserer Organisation gut gebrauchen."
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Und dann geht Donna Justyna auf ihren Mann zu, umarmt ihn und
küsst ihn am Ohr. "Was du gerade getan hast, war gefährlich,
mi amor", säuselt sie ihm ins Ohr. "Du stehst in
meiner Gunst, Carlos, aber ich kann sie dir jederzeit entziehen.
Vergiss das niemals." Don Carlos wird plötzlich ganz
steif.
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Und dann schreitet sie süß lächeln zur Tür
und lässt ihren erstarrten Ehemann ohne weiteren Kommentar
im Büro zurück.
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Was kann ich noch viel sagen. Oxana hat mich enttäuscht.
Maßlos enttäuscht. Wir hatten schon lange kein gutes
Verhältnis zueinander, aber das sie es fertigbringt, mich
ins Gefängnis zu schicken, habe ich nicht für möglich
gehalten. Sie ist nicht mehr meine Tochter und ich will sie
nie wieder sehen.
Und auch mein Verhältnis zu Darek ist nicht mehr das allerbeste.
Wir streiten uns zwar nicht mehr, aber wir machen auch sonst
nichts zusammen. Seit ich aus dem Gefängnis entlassen wurde
sind wir uns kein Mal näher gekommen und ich vermisse jemandem
in meinem Bett. Wenn Darek mir nicht geben will, was ich brauche,
dann muss ich es mir bei jemand anderem suchen. Erst letztens
habe ich in einer Bar zwei nette Typen getroffen. Ich denke
ich sollte sie wieder besuchen. Das letzte Mal habe ich noch
in freudiger Erinnerung.
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Und was meinen Job betrifft, hoffe ich, dass mein Vater sich wieder
beruhigt. Die letzten Beschaffungsaktionen sind problemlos über
die Bühne gegangen. Mein Vater wird schon merken, dass er
mich braucht.
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Erstveröffentlichung am 05. Januar
2005 |
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