Aufgabe 19
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In einem unscheinbaren Gebäude irgendwo in Sim City:
"Mir wurde schon berichtet, dass am Wochenende alles reibungslos verlaufen ist. Mein Kunde war sehr erfreut, dass es keine Probleme gab. Aber was hat er den auch erwartet, wenn er mich beauftragt?" Donna Justyna lächelt zufrieden. "Gut gemacht Tobias. Ich hätte nicht erwartet, dass du Joanna so schnell überzeugen kannst, dir zu helfen." Auf Tobias Gesicht zeigt sich ein leichtes stolzes Lächeln was aber sofort wieder erlischt, als er Donna Justynas wenig freundliche Stimme wahrnimmt. "Glaub aber ja nicht, dass ich dein Versagen bei meinem Sohn vergessen hätte."


Tobias steht auf, um das Büro schnell zu verlassen. Es ist nicht gut, sein Glück unnötig herauszufordern. "Soll ich Joanna bei meinem nächsten Auftrag wieder mitnehmen, Donna Justyna?", fragt er sie dennoch. Donna Justyna antwortet schnell. "Nein, diesmal nicht. Das ist noch einige Nummern zu groß für sie. Aber nimm sie mit zu deinen Botengängen und zum Einbruch in die Weißberg Villa übernächste Woche." Tobias nickt und macht sich auf den Weg zur Tür. "Aber sorg dafür, dass dabei nichts schief geht, sonst sind deine Tage hier gezählt und das wäre traurig. Insbesondere für dich". Er schließt die Tür und geht.


Donna Justyna wendet überrascht den Kopf, als kurz darauf jemand ohne anzuklopfen ihr Büro betritt. Und wäre es nicht ihr Mann, dann hätte jetzt jemand ein ernstes Problem. "Hast du deinem Schoßhündchen aufgetragen, sich an unsere Enkelin ranzumachen?", fragt er sie geradeheraus und seine Wut ist ihm deutlich anzuerkennen. Donna Justyna sieht in finster an. "Meine Entscheidungen gehen dich nichts an, Carlos. Ich habe Tobias aufgetragen, Joanna in unsere Geschäfte einzuführen. Wie er das macht, ist mir gleich und dasselbe sollte für dich gelten."


Doch Don Carlos gibt sich damit nicht zufrieden. "Justyna, ich will nicht, dass du ihr wehtust." Donna Justyna sieht in mit großen Augen an. "Carlos, was denkst du den von mir. Ich würde ihr doch nicht wehtun." Er beruhigt sich wieder etwas. "Warum dein plötzliches Interesse an dem Mädchen. Die beiden waren dir doch vorher auch egal. Was hast du vor?", hakt er dennoch misstrauisch nach. "Die Kleine ist keine Brodlowska. Sie trägt zwar meinen Namen, aber sie ist nicht meine Enkelin", antwortet seine Frau. "Es ändert aber nichts daran, dass sie Talent zeigt. Talentierte Menschen wecken immer mein Interesse. Ich kann sie in meiner...unserer Organisation gut gebrauchen."


Und dann geht Donna Justyna auf ihren Mann zu, umarmt ihn und küsst ihn am Ohr. "Was du gerade getan hast, war gefährlich, mi amor", säuselt sie ihm ins Ohr. "Du stehst in meiner Gunst, Carlos, aber ich kann sie dir jederzeit entziehen. Vergiss das niemals." Don Carlos wird plötzlich ganz steif.


Und dann schreitet sie süß lächeln zur Tür und lässt ihren erstarrten Ehemann ohne weiteren Kommentar im Büro zurück.

 

 


Was kann ich noch viel sagen. Oxana hat mich enttäuscht. Maßlos enttäuscht. Wir hatten schon lange kein gutes Verhältnis zueinander, aber das sie es fertigbringt, mich ins Gefängnis zu schicken, habe ich nicht für möglich gehalten. Sie ist nicht mehr meine Tochter und ich will sie nie wieder sehen.

Und auch mein Verhältnis zu Darek ist nicht mehr das allerbeste. Wir streiten uns zwar nicht mehr, aber wir machen auch sonst nichts zusammen. Seit ich aus dem Gefängnis entlassen wurde sind wir uns kein Mal näher gekommen und ich vermisse jemandem in meinem Bett. Wenn Darek mir nicht geben will, was ich brauche, dann muss ich es mir bei jemand anderem suchen. Erst letztens habe ich in einer Bar zwei nette Typen getroffen. Ich denke ich sollte sie wieder besuchen. Das letzte Mal habe ich noch in freudiger Erinnerung.


Und was meinen Job betrifft, hoffe ich, dass mein Vater sich wieder beruhigt. Die letzten Beschaffungsaktionen sind problemlos über die Bühne gegangen. Mein Vater wird schon merken, dass er mich braucht.

Erstveröffentlichung am 05. Januar 2005

 

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kor. 23.01.2011