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"Ich mag diesen Jungen irgendwie nicht", erzähle
ich Darek als wir alleine im Wohnzimmer sind. "Er hat sich
heute den ganzen Tag wunderbar verhalten, aber er hat etwas an
sich, was mir nicht gefällt." Darek überlegt einen
Moment, bevor er etwas sagt. "Ich habe auch ein ungutes Gefühl
bei ihm", sagt er schließlich, "denn er erinnert
mich zu sehr an dich."
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So sehr mir dieser Vergleich missfällt, kann ich Dareks Worte
doch nicht von der Hand weisen. Irgendwie hat Darek damit ja recht.
Doch das passt mir nicht und so greife ich wieder einmal zu Wodka,
wenn etwas nicht so läuft, wie ich es will.
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Und wie versprochen holt Tobias Joanna am nächsten Tag ab.
"Hallo, meine Süße, komm steig ein", begrüßt
er sie und Joanna ist einfach nur glücklich, ihn zu sehen.
"Wo fahren wir denn hin?", will sie wissen, als die
beiden im Taxi sitzen. "Das wirst du sehen, wenn wir dort
sind", antwortet Tobias ihr geheimnisvoll.
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Und als sie aus dem Auto steigt, kann sie ihren Augen kaum trauen.
"Das...das ist doch das "Black Mamba". Tobi, da
kommen wir doch gar nicht rein. Oxana und ich haben es schon ein
paar Mal probiert und haben es nicht einmal geschafft, durch eins
der Fenster zu sehen." "Keine Angst, meine Süße",
beruhigt Tobias sie sofort. "Ich würde dich doch niemals
irgendwohin mit nehmen, wenn ich nicht wüsste, dass wir auch
rein kommen."
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Und sie kommen tatsächlich ohne Probleme rein. Der Türsteher
lässt sie ohne weiteres durch. Zuerst kann sich Joanna gar
nicht satt sehen, am Inneren des Clubs. "Hast du schon mal
die Wasserpfeife benutz?", reist Tobias sie aus ihren Gedanken.
Joanna schüttelt nur den Kopf und Tobias führt sie gleich
zu einer Pfeife. "Da ist doch nichts illegales drin?",
fragt sie vorsichtig, als sie sich setzt. Tobias schaut sie fragend
an, doch dann versteht er. "Oh, das meinst du! Nein keine
Angst. In dieser Wasserpfeife ist wirklich nur Wasser drin. Probier
es aus." Und das tut Joanna auch. Sie vertraut Tobias.
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"Komm, lass uns Essen gehen", meint Tobias dann. "Das
Büffet ist gleich um die Ecke. Jetzt wo er es erwähnt,
wird auch Joanna deutlich, dass sie einen ziemlichen Hunger hat.
Daher braucht es auch nicht viel Überzeugungsarbeit, um sie
von der Wasserpfeife loszueisen.
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Und nach dem Essen gehen die beiden hoch in die Bar. "Es
ist so cool hier!", schwärmt Joanna. "Danke, dass
du mich mitgenommen hast, Tobi." Und dabei sieht sie ihm
in seine braunen Augen und berührt seine Wange. "Ich
muss mich bedanken, dass du mit mir gekommen bist." Er greift
ihre Hand und küsst sie dann sanft. "Jojo, ich liebe
dich, ich liebe dich wirklich", sagt er ihr dann zärtlich.
Joannas Wangen röten sich und sie schaut schnell auf den
Boden. Doch dann hebt sie ihren Kopf wieder. "Ich liebe dich
auch", flüstert sie nur noch.
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Doch dann wird ihr die Situation ein wenig peinlich und sie versucht
schnell das Thema zu wechseln. "Oh, da ist ja eine Karaoke-Bühne.
Da muss ich sofort singen." Und schon steigt sie auf die
Bühne. Erst jetzt wird ihr bewusst was sie gerade eigentlich
tut. "Oh, mein Gott, Jojo, bist du bescheuert?!", denkt
sie als sie die Leute sieht, die alle zu ihr raufsehen. "Du
kannst doch gar nicht singen!" Doch jetzt ist es zu spät
und sie versucht das Beste aus sich rauszuholen, was aber wirklich
nicht viel ist.
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Und deshalb verwundert es auch nicht, dass der Beifall eher mäßig
ausfällt. "Du warst wirklich gut", versucht Tobias
ihr zu schmeicheln, allerdings kann man eine gewisse Verkrampftheit
in seiner Stimme nicht überhören und er fängt sich
dafür eine Pickser in den Bauch ein. "Na gut, aber du
hast wenigstens atemberaubend ausgesehen." Damit kann Joanna
sich zufrieden geben. "Dann sollte ich mich weiter präsentieren",
meint sie schließlich und führt Tobias auf die Tanzfläche,
auf der Joanna es schafft einige Blicke auf sich zu ziehen.
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Und irgendwann nimmt Tobias Joanna an der Hand und führt
sie zum Strand, wo die beiden ungestört allein sein können.
"Wie hast du es geschafft uns ins 'Black Mamba' zu bekommen",
fragt Joanna. "Dieser Laden ist so abgefahren und ich konnte
gerade sehen, was für eine Schlange wieder vor dem Club wartet."
Tobias antwortet nicht sofort und Joanna merkt, dass hinter ihrer
Frage mehr steckt, als sie bis jetzt ahnt.
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Doch dann sieht er ihr ernst in die Augen und beginnt zu erzählen
und Joanna hört ihm zu ohne ihn zu unterbrechen. "Das
ich für eine Spedition arbeite, stimmt nicht so wirklich.
Ich befördere Dinge, allerdings handelt es sich dabei meist
um...um Diebesgut. Ich schaffe es aus der Stadt oder aus dem Land.
Und dass ich das nicht alleine mache, dürfte klar sein."
"Bist du bei der Mafia?", fragt sie ihn und sie klingt
eher interessiert, als bestürzt über sein Geständnis.
"Mafia? Das ist vielleicht ein zu großes Wort. Es ist
eine Organisation für die ich arbeite. Ich stehe dort ganz
unten, aber ich fühle mich dort irgendwie aufgehoben und
man erhält einige Privilegien, wie eben den Eintritt in das
'Black Mamba'."
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Tobias sieht sie an und wartet auf eine Reaktion und auch Joanna
sieht ihn an und je länger sie das tut, desto strahlender
wird das Lächeln auf ihrem Gesicht. "Du weißt,
dass du mir das nicht hättest erzählen müssen",
haucht sie schließlich liebevoll. "Das du mir so vertraust
ist...ist einfach nur schön." Sie beugt sich rüber
und küsst ihn. Erst nur sanft, doch dann werden ihre Küsse
immer intensiver. Tobias Hände streicheln sanft ihren Körper
und eine Hand wandert langsam unter ihren Rock, doch dann zieht
er sie wieder zurück. Daraufhin fasst Joanna seine Hand und
führt sie wieder zurück an die Stell, an der seine Hand
noch vor wenigen Augenblicken gewesen ist und schiebt sie sogar
noch etwas höher. "Bist du dir sicher, dass du das willst?",
fragt er sie zärtlich. "Ich will nic…"Die
einzige Antwort, die er darauf erhält ist ein tiefer, inniger
Kuss.
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Nachdem sie miteinander geschlafen haben, liegen die beiden noch
lange engumschlungen beieinander. Joannas Kopf liegt auf Tobias
Brust und sie genießt es einfach nur seinen Herzschlag zu
fühlen.
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Joanna konnte so die ganze Nacht mit Tobias verbringen, doch irgendwann
steht sie doch schweren Herzens auf, um sich auf den Weg nach
Hause zu machen. "Ich...ich möchte dich noch um etwas
bitten, Jojo." Tobias ist aufgestanden und sieht sie ernst
an. "Es geht um meinen Job. ich könnte deine Hilfe gebrauchen."
Joanna hört ihm aufmerksam zu und begreift sofort, dass ihre
Hilfe nicht ganz legal sein wird. "Was soll ich denn tun?",
fragt sie ihn dann vorsichtig. Tobias wirkt erleichtert, als er
das hört. "Du sollst nur ein Päckchen übergeben.
Ich brauch jemanden, der unbekannt ist, damit es kein Risiko gibt.
Du musst es nicht tun, Jojo. Ich kann es verstehen, wenn du nicht
willst, aber es würde es um einiges einfacher für mich
machen."
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Doch als Joanna in seine bittenden Augen sieht, kann sie nicht
nein sagen. "Natürlich helfe ich dir." Sie schaut
ihn verliebt. "Danke, Jojo." Tobias fasst sie an den
Händen und küsst sie sanft. "Deine Hilfe bedeutet
mir wirklich viel."
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In dieser Nacht liegt Joanna noch lange wach und ihre Gedanken
kreisen die meiste Zeit um Tobias. Aber es ist nicht nur der Gedanke
an ihn, der sie wach hält, sondern auch der Gedanke an ihre
bevorstehende Aufgabe. Für Tobias würde sie alles tun,
das ist ihr klar. Aber da ist noch etwas anderes. Alleine die
Vorstellung etwas zu tun, was ganz klar gegen das Gesetz verstößt,
lässt ihr Puls rasen und zwar nicht aus Angst, sondern aus
Vorfreude. Es ist ein sehr erregendes Gefühl.
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Ein Gefühl, welches ich in letzter Zeit eher selten bei der
Arbeit verspüre. "Kannst du mir erklären, was das
heute werden sollte?", brüllt mein Vater mich an. "Wie
konntest du so unvorsichtig sein und zulassen, dass dich jemand
beobachtet? Die Polizei war fast eingetroffen. Hätte ich
dich nicht dort rausgeholt, dann…" "Es ist aber
nichts passiert!", brülle ich zurück. "Und
um die Zeugen habe ich mich gekümmert, die werden sicher
nichts mehr sagen."
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"Du hast dich darum gekümmert? Du?" Wutentbrannt
steht mein Vater auf. "Jawohl, ich habe mich darum gekümmert.
Alle Zeugen sind tot. Ich glaube nicht, dass die mir noch irgendein
Problem machen können", schreie ich ihn an. Jeder kann
es hören, aber hier im Green Man ist das völlig egal.
Hier hat jeder Dreck am Stecken.
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Doch mein Vater, wäre nicht mein Vater, wenn er sich das
von mir gefallen lassen würde. "Hör mir genau zu,
Arek. Ich habe die Leichen wegschaffen lassen und damit deinen
Arsch gerettet. Glaubst du etwa, die Polizei hätte drei tote
Männer im Hafen einfach ignoriert. Und du hast Spuren hinterlassen
mein Junge und zwar gewaltige. Und untersteh dich, mich noch einmal
so anzubrüllen. Hast du das verstanden?!" Ich sehe meinen
Vater trotzig an und am liebsten würde ich ihn jetzt zusammenschreien.
Doch er ist mein Vater, er ist Don Carlos, ein Mann vor dem ich
immer größten Respekt hatte.
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