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Monster

Der Cousin (egal ob männlich oder weiblich)- ein vom Aussehen schon Richtung "Monster" tendierender Typ - besucht die Kappes in ihrem Haus. Aus gewissen Gründen schmeißt Albert ihn nach ein paar Tagen raus und der Cousin wird von einem der drei Bewohner aus Simlane 10 eingeladen dort zu wohnen, bis dass er die Heimreise antreten kann.

Der Cousin selber darf in Simlane 10 in keiner Weise gelenkt werden, noch dürfen seine Handlungen abgebrochen werden. (Im Haus der Kappes darf das Monster aber gesteuert werden) Da er keinerlei Skills hat, wäre es ratsam, ihn immer gut zu füttern, denn sonst ist der nächste Großbrand nicht fern. Einer Arbeit geht er auch nicht nach, er ist also immer zuhause.

Im Haus der Kappes wird mit aktivierter Alterung gespielt!

Er soll keine Punkte auf der Nettigkeits- und Sauberkeitsskala haben, dafür dann aber Aktivität und Extrovertiertheit ganz voll. Der Rest der Punkte kann bei Verspieltheit vergeben werden.

Weiter müsst Ihr darauf achten, dass Euer Monster bei den Kappes keine Fähigkeiten trainiert. Also immer schön ein Auge auf den Miesepeter haben!

Er kann nach Ende der Aufgabe in der Nachbarschaft verbleiben.


Nach wie vor stand ich ohne Job da. Und nicht zu arbeiten tat mir irgendwie nicht gut. Zumindest tat es meiner Figur nicht gut, denn aus Langeweile stopfte ich leider alles Mögliche in mich hinein und ich bemerkte dann auch leider, dass mein Hintern und mein Busen wieder diese stärk ausgeprägten Rundungen zeigten. Das war nicht gut. Gar nicht gut!


Dafür gestaltete sich das Leben mit Tristan ganz angenehm. Mit ihm konnte ich fast genauso viel Spaß haben wie mit Roland. Insbesondere wenn wir gemeinsam Soaps gucken konnten. "Hey, Oxana, komm schnell", winkte er mir zu, als ich aus der Küche kam. "Wirrungen der Begierde hat gerade erst begonnen. Du hast also noch nichts verpasst."


"Nee, lass mal gut sein", antwortete ich ihm. "Dieser Soap kann ich echt nichts abgewinnen. Das ist alles viel zu unrealistisch und gestellt. Ich setz mich lieber an den PC." Doch Tristan versuchte mich weiterhin zu überzeugen, schließlich war "Wirrungen der Begierde" seine absolute Lieblings-TV-Sendung, wie ich gleich nach seinem Einzug festgestellt hatte, und er konnte immer noch nicht verstehen, warum ich sie nicht genau so liebte. "Ach komm schon, schlechter als die Soaps, die wir uns sonst noch ansehen, ist diese hier auch nicht. Außerdem ist heute die letzte Folge in der Dr. Slake Dewory mitspielt. Das musst du dir ansehen."


Die letzte Folge mit Dr. Slake Dewory? Das machte mich doch stutzig und ich setzte mich zu Roland und ihm auf die Couch. Früher hatte ich diese Soap geliebt und jede Folge gespannt mitverfolgt, doch es ist jetzt schon fast eineinhalb Jahre her, dass ich mir "Wirrungen der Begierde" das letzte mal ansah. Stumm folgte ich der Handlung und beobachtete die letzten Szenen mit Slake. "Der Schauspieler von Slake heißt doch auch Brodlowski? Dariusz oder so. Seid ihr beiden vielleicht verwand?", fragte mich Tristan, als die Schlussmelodie der Serie erklang.


"Verwand? Ich mit Slake? Wo denkst du hin", lachte ich unsicher. "Es gibt sicherlich hunderte Brodlowskis in der SimNation." "Ja, stimmt auch wieder", antwortete Tristan lachend. "Wäre aber schon lustig gewesen, wenn ich mit der Verwanden eines Stars zusammenleben würde." "Ja, das wäre wirklich lustig", kicherte ich gequält und starrte dann den Bildschirm an, um dieses Thema zu beenden.


Lange blieb ich aber nicht sitzen, sondern verzog mich laut gähnend in mein Zimmer. Doch müde war ich keineswegs. Ich war wütend, traurig...und enttäuscht. Ich war wütend darüber, dass ich meine Freunde belog und traurig, weil ich nicht anders konnte. Natürlich war ich mit Dariusz Brodlowski verwand. Er war mein Vater! Der Vater, den ich vor seinem prügelnden Ehemann beschützen wollte und auch der Vater, der zuließ, dass mich der gleiche prügelnde Ehemann ein paar Tage später aus dem Haus warf. Die Enttäuschung darüber hatte ich bis heute nicht verkraftet. Wieso hatte er das zugelassen? Wieso?


Ich hatte all die Monate hier in Sierra Simlone Stadt versucht, nicht mehr an meinen Vater zu denken, mich nicht länger von den Gedanken an meine Familie in SimCity quälen zu lassen. Doch auf einen Schlag hatte mich dass alles wieder eingeholt. Warum hört Paps bloß mit der Rolle in "Wirrungen der Begierde" auf? Diese Rolle war die Erfüllung seiner beruflichen Träume gewesen und ich konnte einfach nicht verstehen, warum er aufhören wollte.


Ich setzte mich an den PC und versuchte etwas herauszufinden. Irgendeinen Hinweis darauf, warum Paps aufhören wollte. Ich war selbst überrascht, wie sehr mich das beschäftigte. Doch ich fand nichts zu seinen Beweggründen. Auf den Fanpages der Serie war zwar überall von seinem Abgang zu lesen, doch nirgends wurde ein Grund genannt.


Und plötzlich erwischte ich mich dabei, wie ich mein Handy in der Hand hielt und die Telefonnummer meiner Eltern in SimCity wählte. Doch ich konnte die OK-Taste nicht drücken. Als ich die Nummer im Display sah, überkamen mich die Erinnerungen an meinen Dad, den prügelnden, trinksüchtigen Ehemann meines Vaters. Nein, ich bin in die Sierra Simlone gezogen, um endlich von diesen Menschen loszukommen. Wenn ich jetzt anrief, würde ich mir selbst mit einem Schlag meine gewonnene Freiheit wieder nehmen.

 



Ich rief nicht an. Dafür klingelte am nächsten Morgen das Telefon und es meldete sich eine aufgeregte Gerda. "Oxana, ich muss dringend mit dir sprechen." Der Tonfall ihrer Stimme machte deutlich, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handeln musste. "Am besten treffen wir uns gleich auf dem Golfplatz. Ich möchte diese Angelegenheit nicht am Telefon mit dir besprechen."


Wenig später erschien ich auf dem Golfplatz, wo Gerda bereits auf mich wartete. "Gut, dass du so schnell gekommen bist", begrüßte sie mich knapp. "Es fällt mir nicht leicht darüber zu reden, aber es muss sein. Setzen wir uns erst einmal hin."


Gerda führte mich zielstrebig zu einem Tisch, der sich unter dem schattenspendenden Dach der Golfplatzbar befand. Auf dem Weg dorthin sprach sie kein Wort und auch als ich mich gesetzt hatte starrte sie eine Weile nur wortlos auf die Tischplatte. "Es geht um Albert, Oxana", setzte sie schließlich an. "Ich fürchte, dass meine Ehe ernsthaft in Gefahr ist." Ich musste tief schlucken.


Gerda wusste es! Sie muss von meiner innigen Umarmung mit Albert auf meiner Party erfahren haben. Diese Umarmung ging weit über einfache Freundschaft hinaus, dass hatte ich an diesem Abend sofort gespürt und trotzdem hatte ich sie nicht abgebrochen, sondern mich noch enger in Alberts starke Arme geschmiegt. Oh, Gott, vielleicht hatte sie uns beide sogar dabei beobachtet? Ich versuchte eine Erklärung hervorzubringen, eine Entschuldigung. Doch wie konnte ich mich gegenüber Gerda rechtfertigen, dass ich mich an ihren Ehemann herangemacht hatte? Dafür gab es einfach keine Entschuldigung. Ich konnte Gerda nur dafür bewundern, wie ruhig sie noch immer bleiben konnte, obwohl ich, die Ehebrecherin, genau vor ihr saß.


Ich wartete darauf, dass sie anfing, mich anzubrüllen, dann wäre es plötzlich viel einfacher für mich. Doch nichts geschah. Gerda starrt weiter nur ruhig auf den Tisch und dachte angestrengt nach. "Ich habe eine große Bitte an dich, Oxana", seufzte sie schließlich. "Aber ich fange am besten ganz von vorne an."

 



'Alles fing damit an, dass meine Cousine Letizia aus Orleans anrief. "Gerda, chéri, isch muss disch um ein groß Gefall bitten. Isch werde nächste Woche in die SimNation kommen, weil isch nischt mehr glücklisch bin ihr in Fronkreisch. Meine Appartement in Simtropolis wird aber erst in zwei Monat frei. Isch 'abe ge'offt, so lange bei dir bleiben zu dürfen?" Zu diesem Zeitpunkt tat mir meine Cousine noch leid. Sie war immer ein unglückliches Kind gewesen, mit einer ungesunden Haut und entstellten Augen. Kein schöner Anblick, dass kann ich dir sagen. Also stimmte ich zu, dass sie vorübergehend bei uns wohnen könne.'


'Doch die Frau, die da vier Tage später aus dem Taxi stieg und auf unser Haus zuschlenderte, war nicht mehr zu vergleichen mit der kleinen, hässlichen Cousine, an die ich mich noch aus Kindertagen erinnern konnte.'


'Und Albert entgingen ihre offensichtlichen Reize auch nicht. Er stürmte sofort hoch erfreut auf meine Cousine zu und hieß sie in der Familie willkommen. Und du kannst dir sicher sein, dass Alberts Freude weit darüber hinaus ging, was für einen verheirateten Mann in Gegenwart seiner Frau angebracht wäre.'


'Albert überhäufte sie förmlich mit Komplimenten und Schmeicheleien und Letizia war dem leider überhaupt nicht abgeneigt und flirtete mit Albert. Direkt vor meinen Augen! Kannst du dir so ein dreistes Verhalten vorstellen?'

Mein Herz raste. Oh Gott, wenn Gerda nur wüsste, dass ich genau dasselbe getan hatte. Ich hatte mit Albert geflirtet, mich von ihm umarmen lassen. Was war ich bloß für eine Freundin?


Gerda fuhr in ihrer Erzählung fort: 'Mich ignorierte sie dabei vollkommen. Nein, einmal nahm sie mich doch wahr und zwar als Albert sie in das Haus führte. Da drehte sie sich nämlich zu mir um bat mich mit ihrer süßen Stimme: "Gerda, chéri, würdest du bitte mein Koffer in das 'Aus tragen. Er ist so schwer und du weiß am besten wo er 'in kommen soll." Ich hätte sie in der Luft zerreißen können!'

 

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kor. 06.04.08