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Mehr hatte ich ihm nicht zu sagen. Noch im Vorbeigehen warf
ich ihm einen finsteren Blick zu, den Roland mit der gleichen
Intensität erwiderte, und lies ihn allein in der Küche
zurück. Ich war so sauer auf diesen blöden Kerl.
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Noch am selben Nachmittag klingelte es an der Tür und Kasimir
stand vor mir. Kein Wunder, schließlich bin ich eine tolle
Frau. Außerdem hab ich ihn angerufen, sicher ist sicher.
Aber er hat keine Minute gezögert, um zu mir zu kommen. Als
Roland ihn allerdings erblickte, lief er purpurrot an und ging
auf mich los: "Wie kannst du nur!? Wie kannst du bloß
diesen Arsch in unser Haus lassen?! Du bist wirklich das Allerletzte!"
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Kasimir blieb absolut ruhig und warf Roland nur einen bemitleidenden
Blick zu. Mein Blick zeigte eher Verachtung. Diese Situation bewies
doch eindeutig, dass an Rolands Geschichte nichts dran war. Wenn
Kasimir so ein A****loch wäre, wie er ihn beschrieben hatte,
dann hätte es jetzt sicher gekracht, aber Kasimir blieb die
Ruhe selbst, während Roland nicht aufhörte mich zu beschimpfen.
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Und auch ich wurde immer wütender. Doch Kasimir ging auf
mich zu und nahm mich beruhigend in den Arm. "Komm Oxana,
lass uns gehen", überzeugte er mich liebevoll. "Dieser
Clown ist den ganzen Ärger hier doch nicht wert." Recht
hatte er. Und dann schmiegte ich mich noch enger an seinen Körper,
im vollen Bewusstsein, dass Roland mir zusah.
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Ich war wirklich sauer auf ihn und ihm erging es da nicht anders.
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Hand in Hand schlenderte ich mit Kasimir zum neu angelegten Golfplatz.
Wir wollten zwar nicht Golf spielen, aber hier gab es einen Teich
und Rasen. Etwas, was sonst sehr selten war, hier in der Sierra
Simlone.
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Wir setzten uns auf den weichen Rasen und genossen die Abendsonne,
die langsam hinter dem Horizont verschwand und beobachteten dann
den aufgehenden Mond. Es war wunderschön. Ich freute mich
schon darauf, einmal meinen Kindern zu erzählen, dass ich
das zweite Date mit ihrem Vater hier am Loch 4 des Golfplatzes
von Sierra Simlone Stadt gehabt hatte.
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Als plötzlich die Sprenkelanlage des Platzes losging, sprangen
wir laut lachend auf und flüchteten uns zu einer Bank, die
im Trockenen stand und ließen uns darauf fallen. "Ich
bin so glücklich, dass ich dich getroffen habe", flüsterte
ich Kasimir zu, legte meinen Arm um ihn und begann vorsichtig
seine Lippen zu küssen.
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Wir saßen einfach schweigend da. Ich hielt seine Hand und
genoss es, in seinem starken Arm zu liegen.
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Verträumt blickte ich auf den Teich vor uns, in dem sich
das Mondlicht spiegelte, als ich Kasimirs Hand bemerkte, die sich
langsam in Richtung meines Busens schob. Ich war wie erstarrt
und mein Herz begann zu rasen. So hatte mich noch kein Mann berührt.
Seine Finger glitten unter den Stoff meines Kleides und er begann
meine Brust zu massieren. Plötzlich bekam ich Angst. Das
ging mir alles zu schnell. Doch ich konnte nicht nein sagen. Dazu
waren seine Brührungen einfach zu schön.
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Er beugte sich zu mir vor und begann meinen Hals zu küssen
und jeder Kuss jagte mir einen Schauer über den Rücken.
In dieser Position musste er die Hand von meiner Brust nehmen
und ich atmete erleichtert auf. Doch bevor ich seine Küsse
richtig genießen konnte, spürte ich seine andere Hand,
die unter mein Kleid glitt und sich langsam aber sicher an meinem
nackten Oberschenkel hochschob. "Bitte Kasimir, hör
auch", flüsterte ich mit bebender Stimme. "Bitte.
Hier könnte doch gleich jemand vorbeikommen."
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"Bei mir würden uns drei weiter Jungs über die
Schulter schauen und ich hab keinen Bock, bei dir Roland noch
mal über den Weg zu laufen", erklärte Kasimir,
hörte aber keineswegs auf mich zu küssen und zu berühren.
"Es wird schon keiner vorbeikommen." Dann fühlte
ich nur, wie er meinen Slip herunterzog und den Reißverschluss
seiner Hose öffnete. Entsetzt riss ich meine Augen auf. Er
sollte aufhören!
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Irgendwie schaffte ich es ihn wegzustoßen. Mein ganzer Körper
zitterte und ich schaute Kasimir ungläubig an. Ich konnte
einfach nicht fassen, dass er das gemacht hatte. Das er mich einfach...gegen
meinen Willen...ich hatte doch nein gesagt! Ich konnte kaum klar
denken.
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Ich wollte nur noch weg. Nach Hause, so schnell wie es ging. Hastig
richtete ich mich auf und wollte gehen, doch Kasimir packte mich
am Arm und riss mich zu sich rum. "Wo willst du hin?",
schrie er mich an. "Erst machst du mich heiß und dann
lässt du mich nicht ran. So eine bist du also." "Wir
kennen uns doch kaum", konnte ich gerade so flüstern.
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"Was glaubst du, warum ich dich gestern eingeladen habe?",
brüllte er mich an. "Meinst du, ich gebe mein Geld einfach
so für dich aus? Und dann lässt du mich nicht mal ran,
sondern speist mich mit einem billigen Abschiedskuss ab. Und heute
genau das gleiche Spiel? Nicht mit mir!". Er hob wütend
seine Hand und ich zuckte nur hilflos zusammen, schloss meine
Augen und wartete auf den Schlag.
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"Nein, nicht mal das bist du wert!", schnaubte er verächtlich
und ging. Ich blieb wie angewurzelt stehen und zitterte immer
noch am ganzen Körper. Es dauerte eine Weile, bis ich mich
beruhigte Und plötzlich kam ich mir so dumm vor. So unheimlich
dumm. Wie hatte ich nur so naiv sein können.
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Ich setzte mich auf die Bank und wartete. Ich konnte sehen, dass
er immer noch auf den Golfplatz war. Aber er drehte sich nicht
um und ging direkt zum Ausgang. Trotzdem wollte ich sicher gehen,
dass er weg war, bevor ich mich auf den Weg machte. Ich hatte
einfach Angst, ihm noch einmal zu begegnen.
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Die wenigen hundert Meter vom Golfplatz bis zu meinem Haus kamen
mir wie eine Ewigkeit vor. Ich lief sofort ins Bad und stieg unter
die Dusche. Ich konnte seinen Geruch überall an meinem Körper
riechen und musste ihn abwaschen. Anders hätte ich es nicht
ausgehalten. Ich weiß nicht, wie lange ich unter der Dusche
blieb, aber es muss lange gewesen sein.
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Und dann schlüpfte ich in meinen Schlafanzug, wie jeden Abend.
Doch anstatt mich ins Bett zu legen, hockte ich mich in eine Ecke
und hielt meinen Teddy fest umschlossen. Ich starte in die Dunkelheit
und dachte an gar nichts.
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