Sorge dafür, dass Dein Single psychisch absolut
fertig ist, so dass der Sozi-Hase kommt. Der Mitbewohner ist davon überhaupt
nicht begeistert. Entweder er verlässt entnervt das Haus, oder distanziert
sich und wartet ab, was geschieht. Sobald der Single emotional wieder
gefestigt ist, hat er sich nach den ganzen Strapazen eine Abwechslung
verdient: Eine Party wird organisiert und unter den Gästen tummeln
sich auch schon die neuen Mitbewohner oder sogar eine neue Liebe...
Es sollen am Ende der Aufgabe mindestens drei
Sims auf dem Grundstück leben. Ob gemeinsam in einem Haus oder in
zwei Häusern liegt in der freien Gestaltung.
Der NPC aus Aufgabe 1 kann, muss aber nicht, ausziehen.
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Bekümmert quälte ich mich aus dem stickigen VW Golf.
"Tschüß Inga", verabschiedete ich mich bei
der Fahrerin. "Vielleicht sieht man sich irgendwann einmal
wieder". Inga lächelte mir ermutigend zu und fuhr los.
Morgen würde sie nicht wieder vor meinem Haus erscheinen.
Ich wurde entlassen.
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Aber daran war ich auch selbst schuld. Betrug zahlt sich eben
nicht aus. Ich hatte geglaubt, dass es niemandem auffallen würde,
dass ich die Ergebnisse eines Mitarbeiters als meine eigenen ausgegeben
hatte. Es hätte ja auch fast geklappt. Aber eben nur fast.
Mein Chef war so enttäuscht, dass er mich gleich rausschmiss.
Eine Diebin und Lügnerin könne er nicht gebrauchen und
so war ich wieder ohne Arbeit, wie vor vier Monaten, als ich hier
in Sierra Simlone Stadt ankam.
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Das Heulen einer Sirene riss mich aus meinen Gedanken. Ein Feuerwehrwagen
raste die Straße entlang, doch anstatt an meinem Haus vorbeizufahren
hielt er und ein Feuerwehrmann sprang heraus.
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Da gegenüber von uns kein Haus stand, musste er zu uns wollen.
Hektisch drehte ich mich um und durch die Fenster im Eingangsbereich
konnte ich bereits die Flammen sehen. Oh mein Gott, mein Haus
stand in Flammen. So schnell ich konnte rannte ich hinein.
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Als ich in die Küche hineinstürmte konnte ich Roland
erkennen, der panisch versuchte, die Flammen mit einem Küchentuch
zu ersticken. Doch das Tuch ging einfach in Flammen auf. Wenigstens
warf er den brennenden Stoff zurück in das Feuer und nicht
sonst wo hin. Die Hitze wurde unerträglich und wir mussten
vor den um sich schlagenden Flammen zurückweichen.
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Plötzlich hastete der Feuerwehrmann an uns vorbei und richtete
einen Feuerlöscher direkt auf den Brandherd und erleichtert
konnten wir beobachten, wie das Feuer zu schrumpfen begann. Erst
jetzt nahm ich das schrille Piepen des Feuermelders wahr.
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Schließlich war der Brand endgültig gelöscht und
der Feuerwehrmann vergewisserte sich, dass tatsächlich nirgends
mehr die Flammen loderten. Als Brandursache entpuppte sich eine
Bratpfanne, deren Öl wohl irgendwie Feuer gefangen haben
musste. "Sie haben Riesenglück, dass ihr Brandmelder
mit der Zentrale verbunden ist", erklärte der Feuerwehrmann.
"Wäre ich nur ein paar Minuten später eingetroffen,
dann wäre das Feuer in die Holzkonstruktion des Hauses eingedrungen
und dann hätten wir nicht mehr viel ausrichten können.
Seien sie das nächste Mal also unbedingt vorsichtiger."
Diese Standpauke wäre aber gar nicht nötig gewesen.
Roland machte sich ohnehin schon schlimme Vorwürfe, weil
er fast unser Haus abgebrannt hätte.
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Ich habe kurz versucht ihn aufzuheitern, doch erfolglos. Um ehrlich
zu sein, war ich selber auch nicht sehr gut drauf. Ich verzog
mich dann also in mein Zimmer und Roland in die Badewanne. Richtig
entspannen konnten wir aber beide nicht.
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Schließlich wurde mir gerade gekündigt und beinahe
wäre mein Haus in Flammen aufgegangen. Mir fehlte einfach
die Kraft Roland besser zu trösten. Ich hatte nur noch den
Wunsch mich in mein Bett zu verkriechen und zu schlafen und am
liebsten nie wieder heraus zu kommen.
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Als ich aufwachte, war die Sonne schon längst untergegangen.
Ein Blick auf meinen Wecker zeigte mir, dass es bereits nach 22
Uhr war. Doch ich war ausgeschlafen und damit stieg meine Laune
merklich. Ich zog mich an, und lauschte an Rolands Zimmertür
und als ich nichts hörte, schaute ich vorsichtig hinein.
Doch mein Mitbewohner schlief tief und fest. Eigentlich wollte
ich ihm von der Kündigung erzählen und mich richtig
über meinen Chef auslassen, doch so entschied ich mich lieber
dazu, still und heimlich sein Zimmer wieder zu verlassen.
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Stattdessen nahm ich mein Handy und wählte Bennys Nummer.
Seit den Treffen mit Kasimir vor einer Woche habe ich nichts mehr
von ihm gehört. Er ließ sich nicht mehr in der Stadt
blicken und antwortete nicht auf meine Anrufe. Sogar die Mailbox
hatte er ausgestellt, nachdem ich ihm mindestens zwanzig Nachrichten
hinterlassen hatte. Und auch heute blieb das Telefon stumm. Wie
sollte ich mich denn entschuldigen, wenn er nicht mit mir redete?
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Nach einer halben Stunde Dauerklingeln gab ich es dann auf. Mit
Benny hatte ich es mir wohl endgültig verscherzt. Aber vielleicht
ließ sich ja jobmäßig etwas machen. Ich setzte
mich an den PC und durchsuchte die Angebote in Sierra Simlone
Stadt und Umgebung, doch leider fand sich dort nichts Brauchbares.
Die Ölfirmen suchten junge, qualifizierte Ingenieure und
keine jungen Mädchen ohne Ausbildung.
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Den Rest der Nacht verbrachte ich dann damit, die Brandspuren
von Herd und Wänden zu entfernen. Und mit ordentlich Scheuermilch
ging es ganz gut voran. Der Herd hatte kaum Schaden genommen,
weil er uralt und deshalb noch vollständig aus Metall gefertigt
war. Hätte er Kunststoffteile besäßen, hätten
wir einen neuen kaufen müssen.
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Kaum war die Küche wieder in Ordnung gebracht, legte ich
mich im Garten auf die Lauer und wartete auf den Zeitungsjungen.
Er war ein wenig verwirrt, als ich im die Zeitung förmlich
aus den Händen riss und mich gleich auf den Anzeigenteil
stürzte. Doch auch hier war nichts für mich zu finden.
Gesucht wurden Saisonarbeiter für die Farmen und Männer
für die Bohrtürme. Für mich war wieder nichts dabei.
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Wenigstens hellte mein Tag sich ein wenig auf, als Roland abends
von der Arbeit kam und wir es uns vor dem Fernseher gemütlich
machen konnten. Wir konnten uns einfach über die schlechten
Schauspielleistungen der Soap-Darsteller auslassen und über
die missglückte Frisur der Nachrichtensprecherin ablästern.
Jobsorgen fanden da keinen Platz.
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Und als endlich der Spielfilm anfing, machte ich es mir richtig
bequem und lehnte mich gegen Roland, so wie ich es früher
oft gemacht habe. Und weil mir diese Geste so vertraut war, achtete
ich nicht darauf, dass Roland sich immer stärker versteifte.
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Und plötzlich schob er mich von sich weg. Verwirrt sah ich
ihn an, denn scheinbar hatte er nicht vor aufzustehen, um sich
etwas zu Essen zu holen oder zur Toilette zu gehen. Nein, er hat
mich aus einem anderen Grund von sich weg geschoben und diesen
Grund verstand ich nicht.
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"Es tut mir leid, Oxana, aber ich kann das nicht", begann
er lanmgsam zu erklären. "Ich kann nicht mehr mit dir
herumalbern und rumkuscheln. Ich kann nicht einfach zur Tagesordnung
zurückkehren, dafür tut es zu sehr weh, verstehst du?
Wenn du mir so nahe kommst, dann reicht es mir nicht mehr, nur
gute Freunde zu sein. Und wenn du nicht mehr als Freundschaft
willst, dann solltest du besser auf Distanz bleiben." Ich
konnte sehen, dass ihm jedes einzelne Wort schwer fiel, doch das
machte es auch nicht einfacher für mich. Ein dicker Kloß
bildete sich in meinem Hals, doch ich schluckte ihn herunter und
nickte nur.
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Plötzlich war alles anders. Kein Lachen mehr, keine ausgelassene
Stimmung. Wir saßen still auf dem Sofa und starten auf den
Bildschirm des Fernsehers. Doch der Film interessierte mich nicht.
Ich war einfach zu tief in Gedanken versunken und ich vermute,
dass es Roland nicht anders erging. Ich schaute mehr als einmal
zu ihm herüber, doch sein Blick blieb stur nach vorne gerichtet.
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Schließlich stand er auf und verließ den Raum, ohne
ein weiteres Wort zu sagen. Mein Blick folgte ihm bis zu der Tür
seines Zimmers und als ich das Geräusch der sich schließenden
Tür hörte, wusste ich, dass er heute Abend nicht mehr
heraus kommen würde.
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