11. Reine Erziehungssache
Der Single und sein Partner sind nun verheiratet und es kündigt
sich erneut Nachwuchs an. Ausgerechnet jetzt zeigen sich bei dem erstgeborenen
Kind Eigenschaften, die dem Single nicht gefallen und er/sie beschließt,
sein ältestes Kind etwas "umzuerziehen". Sorgt dafür,
dass der Single und/oder ein Mitbewohner beim ersten Kind des Singles
durch die Option "Ermutigen" vier Charakterpunkte Eurer Wahl
verändert. Falls Euer Single Zwillinge bekommen hat, sollen nur
bei einem Kind Charakterpunkte verändert werden. Zum Beweis knipst
bitte ein Bild des Charakters vor und nach der Veränderung.
Wann das Baby geboren wird, bleibt euch überlassen, wichtig
ist nur, dass die Alterung gegen Ende der Aufgabe für drei Tage
eingeschaltet wird, damit das Baby zum Kleinkind werden kann.
Was bisher geschah:
(Zusammenfassung der vorherigen Aufgabe)
Albert war tot. Der Mann, den
ich über alles liebte und mit dem ich mir eine gemeinsame
Zukunft erhoffte, war gestorben. Nach seinem Tod war ich wie gelähmt.
Ich wusste nicht, wie ich ohne ihn weiter leben sollte. Also zog
ich mich von allem zurück, von meinen Freunden, von meiner
Tochter Kinga, die gleichzeitig auch Alberts Tochter war, und
in aller erster Linie zog ich mich vor Dominik zurück. Ich
konnte es nicht ertragen, von diesem Mann im Arm gehalten zu werden,
wenn gerade meine einzig wahre Liebe gestorben war.
Ich stürzte mich in die Arbeit auf der Farm
Das alleine hielt mich noch aufrecht. Doch ich überforderte
mich und meinen Körper und brach unter der glühenden
Sonne der Sierra Simlone zusammen.
Dominik brachte mich schleunigst zum Arzt und
dort wurde festgestellt, dass ich erneut schwanger war. Doch wer
war der Vater? War es mein geliebter Albert oder war es Dominiks
Kind, das unter meinem Herzen heranwuchs.
Ich wusste nicht mehr weiter. Mein bester Freud
Roland schien mir einen Halt zu bieten, doch in meiner Schwäche
ließ ich es zu, dass wir beide im Bett landeten. Das fügte
unserer Freundschaft eine tiefen Riss zu, denn Roland würde
in kürze Brandi heiraten. Und da er die Beziehung zu ihr
auf keinen Fall gefährden wollte, zog er überstürzt
aus.
In dieser Situation erwies sich Tristan als wahrer
Freund. Endlich fand ich einen Menschen, dem ich mich ganz anvertrauen
konnte. Tristan wusste von mir und Albert und er verurteilte mich
nicht. Stattdessen gab er mir den Rat, Abstand zu gewinnen und
in Ruhe über alles nachzudenken.
Ich fuhr also nach Warschau zu meiner Großmutter.
Doch Dominik fand mich dort. Er konnte nicht verstehen, warum
ich einfach verschwunden war ohne ein Wort zu sagen. Meine Großmutter
erkannte, dass etwas mit mir nicht stimmt. Nachdem ich ihr mein
Dilemma erklärt hatte, gab sie mir den Rat, Dominik eine
Chance zu geben. Auch wenn ich ihn jetzt noch nicht liebte, es
könnte sich Liebe entwickeln, wenn ich es nur zuließe.
Und eine Ehe, die auf Verlässlichkeit und Respekt beruhte,
stünde auf einem festen Fundament. Ich glaubte ihr.
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Ich wurde Dominiks Frau. Er würde auch meinem zweiten Kind
ein verlässlicher Vater werden und tief in meinem Herzen
wusste ich, dass dieses Kind von ihm war. Und wenn ich mich anstrengte,
dann würde ich ihn lieben. Ich musste es nur wollen.
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"Mami! Papi! Ihr seid wieder da!" Der Motor unseres
Pickups stand noch keinen Minute still, als Kinga laut schreiend
aus dem Haus gestürmt kam. Dominik blieb gar nichts anderes
übrig, als unseren Koffer, den er von der Ladefläche
gehoben hatte, eilig auf den Boden abzustellen und seine Tochter
lachend in die Luft zu heben. "Hallo Prinzessin! Hattest
du viel Spaß so ganz allein mit Onkel Tristan?". Als
ich diese herzliche Szene zwischen den beiden sah, musste ich
lächeln und unweigerlich fuhr meine Hand zu meinem Bauch,
der sich ganz allmählich zu wölben begann. Endlich wieder
zu Hause!
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Auch ich gab Kinga einen Kuss auf die Stirn, doch sie war viel
zu sehr damit beschäftigt, den Koffer auf der Stelle nach
Geschenken zu durchwühlen, als dass sie von mir Notiz nahm.
Sofort streifte mein Blick über mein Grundstück und
zu meiner Zufriedenheit schien alles in bester Ordnung auf Grünspan.
Und als ich sah, dass in den zwei Wochen, in denen Dominik und
ich unsere Flitterwochen in Ägypten verbracht hatte, die
Zitronen in der Plantage sichtlich gelb und reif geworden waren,
musste ich zum Korb greifen und einige pflücken. Zwei Wochen
ohne meinen Hof schienen doch eine sehr lange Zeit.
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Im Haus wurde ich dann noch einmal überschwänglich von
Tristan empfangen, der über alles genau informiert werden
wollte. "Wie war denn der Flug? Und das Hotel? Was habt ihr
alles gesehen? Hat die Sphinx wirklich keine Nase?". Mit
seinen Fragen schien er noch neugieriger als Kinga, die eher wissen
wollte, ob der Hotelpool auch eine Rutsche hatte. Der Urlaub war
rundum gelungen. Meine Zwillingsschwester Joanna hatte Dominik
und mir kein schöneres Geschenk machen können. "Leider
bin ich nicht ganz so braun geworden, wie ich es mir erhofft hatte",
musste ich betrübt eingestehen. Aber das war auch das einzige,
was es zu beklagen gab.
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"Das mit der fehlenden Bräune hat auch einen ganz einfachen
Grund. Wir waren viel zu sehr mit...anderen Dingen beschäftigt,
als das Brodlowska hätte in der Sonne brutzeln können."
Dominik grinste breit und fasste meine Hand. "Dominik!",
entfuhr es mir und ich spürte, wie mir das Blut in die Wangen
schoss. Aber mein Lächeln verriet deutlich, dass mein Entsetzen
eher gespielt war. Und ein Blick in Kingas verwirrtes Gesicht
beruhigte mich endgültig. Die Kleine hatte die Anspielung
glücklicherweise nicht verstanden.
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Kinga wurde das Gerede über Tempelbesichtigungen und Basarbesuche
schnell zu langweilig und sie verzog sich mit ihren neuen Ramsespuppen
und Sphinxstofftieren in ihr Zimmer. Dominik, Tristan und ich
unterhielten uns noch bis tief in die Nacht, bis auch wir, erschöpft
vom langen Flug, müde in unsere Betten fielen. Zum ersten
Mal schliefen Dominik und ich gemeinsam als Mann und Frau in unserem
Bett. Es war ein seltsames Gefühl für mich, aber ein
seltsam angenehmes. Denn mir wurde bewusst, dass ich von jetzt
an für den Rest meines Lebens einen starken und verlässlichen
Partner an meiner Seite hatte.
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Aber was immer ich auch für Dominik empfand, es reichte bei
weitem nicht an das heran, was ich mit Albert geteilt hatte. Seit
meiner Rückkehr aus Warschau habe ich sein Grab nur ein einziges
Mal besucht und nach meiner Hochzeit mit Dominik war ich noch
nicht hier gewesen. Aber ich musste ihm einfach erklären,
warum ich einen anderen Mann geheiratet hatte und das so kurz
nach seinem Tod. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Albert
meine Entscheidung nicht gutheißen würde. Alberts Grab
war in tadellosem Zustand und in der Vase standen frische Blumen.
Scheinbar musste sich jemand darum kümmern. Wahrscheinlich
eines seiner Kinder.
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"Hallo, Geliebter". Ich strich zärtlich über
den Grabstein, der vom warmen Sommerregen ganz glitschig war.
Ich wusste nicht genau, wie ich anfangen sollte, also entschied
ich mich für den direkten Weg. "Ich musste Dominik heiraten,
Albert. Ich musste es. Ich erwarte ein Kind von ihm. Und diesmal
ist es wirklich sein Kind. Frag mich nicht, woher ich es weiß,
aber ich spüre es einfach. Inzwischen weißt du sicherlich,
dass Kinga deine Tochter ist. Verzeih mir Albert, aber ich konnte
es dir nicht sagen. Damit hätte ich Dominik zu sehr verletzt.
Und umso wichtiger ist es, dass er für sein leibliches Kind
da sein kann. Und auch ich brauche einen Mann an meiner Seite,
Albert. Ich wirke vielleicht unabhängig und stark, aber in
Wahrheit brauche ich einen Partner an meiner Seite, der mich unterstützt."
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"Aber glaub mir Albert, ich könnte niemals so tief für
einen anderen Mann empfinden, wie ich für dich empfunden
habe. Ich liebe dich immer noch und in meinen Gedanken bist du
immer bei mir. Und egal wie gut ich mich auch mit Dominik verstehe,
daran wird sich nie etwas ändern. Ich hoffe, dass du meine
Entscheidung verstehst, Albert. Ich glaube wirklich, dass es auf
diese Weise am besten für alle wird. Für Dominik, für
sein ungeborenes Kind, für deine Tochter und vielleicht auch
irgendwann für mich. Aber du wirst immer in meinem Herzen
bleiben".
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Ich stand noch einige Minuten schweigend vor dem Grab und beobachtete,
wie der Regen den Staub von dem Grabstein wusch. Als ich mich
zum gehen umdrehte, blickte ich in ein hageres Gesicht, das mich
freundlich anlächelte. "Hallo, Oxana. Schön dich
wieder zu sehen". Ich war wie erstart, als ich Gerda vor
mir sah. Sie sah sehr dünn aus und sie saß nach wie
vor im Rollstuhl. Aber die blauen Flecken am ganzen Körper
und die Schürfwunden im Gesicht waren verschwunden.
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Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Plötzlich fühlte
ich mich fehl am Platz. Albert war schließlich ihr Mann.
Wie konnte ich als seine kleine Geliebte es wagen, an sein Grab
zu kommen. Ich kam mir so dumm vor. Ich verschränkte unsicher
die Arme vor meiner Brust, was aber dazu führte, dass mein
Ehering mehr als deutlich zu Vorschein kam. Ich wollte ihn zwar
noch hastig verstecken, aber es war schon zu spät. Gerda
hatte ihn längst bemerkt.
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"Es stimmt also doch, du hast geheiratet, Oxana. Ich konnte
es erst nicht glauben, als ich es gehört habe". Ich
wusste immer noch nicht, wie ich reagieren sollte. Was sollte
ich Gerda bloß sagen? Wir schwiegen und gegenseitig an.
Es war Gerda, die dieses Schweigen durchbrach. "Herzlichen
Glückwunsch, Oxana. Ich hoffe, du wirst mit Dominik glücklich.
Das meine ich wirklich ehrlich". Und so klang sie auch. Sie
wünschte mir Glück für mein zukünftiges Eheleben,
so wie man es von einer guten Freundin erwarten würde.
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Ein Stein fiel von meinem Herzen. "Oh Gerda, ich hätte
dich so gerne eingeladen, wirklich. Aber ich wusste einfach nicht,
ob ich damit nicht zu weit gegangen wäre". Bei den nächsten
Worten senkte ich meinen Kopf. Ich konnte ihr dabei nicht in die
Augen schauen. "Immerhin habe ich mit deinem Mann geschlafen.
Und nur wenige Wochen nach seinem Tod, heirate ich einen anderen
Mann. Eine Einladung hätte dir doch wie ein Schlag ins Gesicht
vorkommen müssen". "Ich war sehr überrascht,
Oxana. Und ich bin es immer noch. Ich war mir sicher, dass du
Albert lieben würdest....so wie er dich geliebt hat".
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"Oh, ich habe ihn geliebt, Gerda. Das musst du mir glauben.
Und daran hat sich auch nichts geändert. Aber ich erwarte
ein Kind und das braucht seinen Vater". Gerda sah mich forschend
an und ich wusste, welche Frage ihr durch den Kopf ging. "Es
ist Dominiks Kind", erklärte ich deshalb, allerdings
bei weitem nicht so bestimmt, wie ich es geplant hatte. Und in
Gerdas Augen konnte eich sehen, dass auch sie nicht völlig
überzeugt schien, aber sie gab sich mit meiner Erklärung
zufrieden. "Dann muss ich dir wohl auch noch zu deiner zweiten
Schwangerschaft gratulieren. Glaub mir, spätestens bei der
dritten wird es zur Routine". Gerd fing an zu lachen und
dieses Lachen war so ansteckend, dass ich nicht anders konnte,
als mit einzustimmen.
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Es war Gerda, die vorschlug, noch einen Kaffee trinken zu gehen.
Erstaunlich geschickte legte sie auch selbstständig den kurzen
Weg vom Friedhof zu dem Café im Stadtzentrum zurück.
Der kurze Schauer hatte sich wieder verzogen und so konnten wir
uns unter der Markise des Lokals vor der erbarmungslosen Sonne
schützen. "Wirst du jetzt in Sierra Simlone Stadt bleiben?",
fragte ich sie, nachdem die Kellnerin unsere Getränke serviert
hatte. "Ja, das werde ich. Die Kinder kommen nach, sobald
ich mich im Haus besser zurechtfinde."
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"Sie müssen nicht mit ansehen, wie ihre Mutter nicht
einmal die einfachsten Dinge im Haus erledigen kann. In der Reha
hab ich zwar gelernt, mit dem Rollstuhl zu leben, aber im eigenen
Haus gestaltet sich das ganze dann doch anders, als im Krankenhaus.
Aber ich schaffe das schon". Ich bewunderte Gerdas Mut und
ihren Optimismus nicht zum ersten Mal. Es waren Eigenschaften,
die mich schon bei unserem ersten Treffen an dieser Frau fasziniert
hatten. "Und wie sieht es finanziell aus?", fragte ich
vorsichtig nach und nippte dabei beschämt an meinem Kaffee.
Geld war etwas, über das ich nur ungern sprach.
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"Wir fünf werden schon über die Runden kommen.
Albert hatte eine Lebensversicherung. Sie war genau für solch
einen Fall gedacht. Nur rechnet man nicht damit, dass er jemals
eintreten könnte". Für einen Moment zeichnete sich
der Schmerz über Alberts Tod deutlich in ihrem Gesicht ab,
aber Gerda fing sich augenblicklich wieder und sprach weiter.
"Ansonsten haben wir ja noch die Pachteinnahmen. Das wird
für eine Weile reichen. Und in ein paar Jahren kann Hans
dann vielleicht den Hof übernehmen. Ich will ihn zu nichts
drängen, es ist seine Entscheidung, aber es würde mich
glücklich machen, wenn ich wüsste, dass der Familienbetrieb
weitergeführt wird. Albert hätte es sicherlich so gewollt“.
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"Aber genug Trübsal geblasen! Erzähl mir von deiner
Hochzeit, Oxana. Wo habt ihr gefeiert? Waren viele Gäste
da?". Zunächst fühlte ich mich unwohl, mit Gerda
über meine Hochzeit mit Dominik zu sprechen. Aber je mehr
ich erzählte und nur positive Rückmeldung von Gerda
erhielt, desto redseliger wurde ich. Ich erzählte ihr von
der Feier und von dem anschließenden Urlaub in Ägypten.
Wir verbrachten einen wirklich schönen Tag zusammen.
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