Aufgabe 16

 

Entführung mit Folgen!


Laß alle Familienmitglieder so lange durchs Fernrohr schauen, bis jeder einmal von den Aliens entführt wurde. Erst durch dieses Erlebnis schaffen es die Erwachsenen, zu ihrem normalen Leben zurückzukehren und wieder einen Job anzunehmen.

"Ihr habt nach mir verlangt, Donna Justyna!?" Tobias tritt unsicher an das Trainingsgerät heran. Dieses Treffen war nicht geplant und zudem ist der Traininsraum ein ungewöhnlicher Ort. "In der Tat, das habe ich." Donna Justyna beendet ihre Übung und richtet sich auf. "Es ist wichtig seinen Körper in Form zu halten, Tobias. Ich bin nicht nur im Büro tätig. Es gibt Aufträge, die man niemanden einfach selber machen muss." Tobias schluck einmal, weil er befürchtet, Donna Justyna bezieht sich auf seinen Auftrag, doch sie geht nicht weiter darauf ein.
Stattdessen geht sie in den Nebenraum und beginnt sich vor dem völlig entsetzten Tobias zu entkleiden. "Hast du etwa noch nie eine nackte Frau gesehen," fragt Donna Justyna den verwirrten Burschen und mustert ihn dabei lüsternd. Tobias versucht ihr zu antworten, doch bis auf ein unverständliches Gestammel bringt er nichts heraus. Erst als sich seine Chefin laut lachend auf einen Tisch legt, bemerkt der junge Mann die Maseurin, die nun mit ihrer Arbeit beginnt.
Donna Justyna amüsiert sich noch eine Weile über Tobias' Verlegenheit. "Was gibt es Neues von Arkadiusz?", fragt sie schließlich. "Es war gut dafür zu sorgen, dass sein Ehepartner seinen Job verloren hat. Die beiden stecken nun in ernsten finaziellen Schwirigkeiten. Carmen hat ein Gespräch mitgehört. Arek scheint immer bereiter zu sein auf Rosenthals Angebot einzugehen. Wenn wir es jetzt erneut versuchen, wird er nicht mehr nein sagen."
"Bis du dir da so sicher?" In dieser Frage schwingen deutliche Zweifel mit, das spürt Tobias. Doch bevor er antworten kann, fährt seine Chefin fort. "Was ist wenn er einen Weg gefunden hat an Geld zu kommen?" "Das halte ich für ausgeschloßen," Tobias versucht überzeugend zu klingen, aber er hat starke Zweifel an seinen eigenen Worten. "Wir, ich, haben doch dafür gesorgt, dass er nirgendwo Arbeit findet, oder etwa nicht?" "Siehst du die Bilder an der Wand?" Tobias betrachtet sie und als er die Signatur sieht, weiten sich seine Augen. "Ich habe sie in einer Gallerie in Simtropolis gekauft. Mein Sohn ist nicht unbegabt." Bis jetzt ist Donna Justyna die ganze Zeit ruhig geblieben.
Doch dies ändert sich ziemlich schnell. "So begabt er auch ist. Diese Bilder hätten niemals den Weg in eine Gallerie finden dürfen. Und die Bilder sind nicht alles. Hast du unseren neuen Gartenzwerg gesehen? Dremal darfst du raten, wer den und hunterte weitere gemacht hat! Du hast versagt Tobias." Tobias wagt es nicht sich zu rühren. Donna Justynas Gesicht ist rot angelaufen vor Zorn und Tobias verspürt nicht im geringsten die Lust, diesen Zorn noch weiter zu provozieren. "Das wir für dich noch Konsequenzen haben. Doch ersmal muss ich mich um Arkadiusz kümmern. Das hätte ich schon längst selbst in die Hand nehmen sollen. Geh!", brüllt sie Tobias an, "und komm mir in den nächsten Tagen besser nicht unter die Augen."
Das lässt Tobias sich nicht zweimal sagen und verlässt umgehend den Raum. Er weiß, was mit Leuten passiert, die Donna Justyna verärgern. Und ganz ungeschoren wird auch er nicht davon kommen. Allein gelassen beginnt Donna Justyna zu grübeln und ein böses Lächeln zeichnet sich auf ihrem Gesicht ab, als ihre Pläne Formen annehmen. "Die entscheidende Figur wurde noch nicht bewegt, doch das ändert sich jetzt. Arek, du bist bald wieder im Schoß deiner Familie."

 

 

Und während meine Mutter ihre Pläne formt, forme ich nichtsahnend meine Gartenzwerge. Irgendwann kommt Darek dazu. "Ich habe heute wieder versucht einen Job zu finden, doch da ist nichts zu machen." Seine Enttäuschung ist diesmal nicht besonders groß, den etwas anderes hat er nicht unbedingt erwartet.
Und deshalb arbeitet er auch weiter im Garten. Die Ernte hilft uns zwar kaum bei unserem finanziellen Problem, aber auf diese Weise ist Darek nicht so langweilig.
Die Gartenzwerge zu schnitzen ist zwar wesentlich lukrativer, aber es ist doch sehr eintönig. Und deshalb bin ich sehr froh, dass wir zumindest genug Geld haben, um die Bar aufzufüllen. Denn ohne einen gelegentlichen Drink würde ich diese Arbeit nicht überstehen.
Wenigstens lenkt Orion mich angenehmerweise oft ab. Er kommt einfach auf mich zu, um mit mir zu spielen oder mir etwas Neues zu zeigen. Für die Mädchen hatte ich nie so viel Zeit, denn schließlich habe ich meist nachts gearbeitet und dadurch den Großteil ihrer Kindheit verschlafen.
Aber dafür löchert der kleine mich manchmal mit Fragen, über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe, weil ich sie als selbsverständlich hinnehme. An diesem Abend fragt er mich, woher den eigentlich sein Name komme. "Niemand sonst im Kindergarten hat so einen Namen und auch unsere Betreuer gucken immer so erstaunt, wenn sie meinen Namen hören."
"Tja, dein Name ist auch etwas ungewöhnlich. Deine Schwester Joanna hat ihn für dich ausgesucht. Sie hat mir auch etwas dazu erzählt, aber um erlich zu sein, habe ich davon so gut wie nichts behalten. Du solltest sie einfach danach fragen." Der Knirps umarmt mich noch einmal und läuft dann ins Haus und die Treppe hoch zu seiner Schwester.
"Joa, woher kommt mein Name?", fragt er sofort als er sie in ihrem Zimmer findet. Joanna legt das Buch, in dem sie gerade liest beiseite und lächelt ihren Bruder an. "Ich habe gehofft, dass du mich einmal danach fragst. Komm mit auf den Balkon, dann zeige ich dir etwas."
Die beiden gehen hinaus und Joanna stellt das Teleskop so ein, dass Orion gut hindurch sehen kann. "Guck es dir an. Die Sterne die du dort sehen kannst, das ist das Sterbild des Orion. Danach habe ich dich benannt. Erkennst du etwas?"
"Meinst du etwa die schiefe Eieruhr da oben?" Joanna lacht überrascht. "Du hast es erkannt? Ja genau das ist Orion. Ich habe die Geschichte schon einmal Dad erzählt, aber du kennst sie ja nicht. Orion war ein Jäger. Und er glaubte, er sei der beste Jäger der Welt. Die Göttin Hera wollte dies testen und schickte einen Scorpion, doch Orion wurde besiegt. Daraufhin setzte Zeus ihn als Sternbild an den Himmel. Aber das gefiel Hera nicht und sie setzt den Scorpion ebenfalls an den Himmel. Und so wird Orion jeden Tag aufs neue vom Scorpion erstochen, bis in alle Ewigkeit." Orion sieht seine Schwester erschrocken an. Als sie das bemerkt erzählt sie aber weiter. "Es gibt aber noch eine zweite Geschichte, die viel schöner ist. Da Orion ein so guter Jäger war, verliebte sich Artemis, die Göttin der Jagd in ihn. Die beiden waren so verliebt, dass Artemis sogar vergaß, den Mond über die Erde zu führen. Apollo, Artemis' Zwillingsbruder gefiel das nicht und er schickte Orion weit hinaus aufs Meer zum Fischen, bis er nur noch ein kleiner Punkt war. Apollo wettete daraufhin mit Artemis, dass sie es nicht schaft, diesen Punkt zu treffen. Doch Artemis konnte so gut mit einem Bogen umgehen, wie niemand sonst und sie erschoß ihren Geliebten. Als sie ihren Fehler erkannte, wollte sie ihn wiederbeleben, doch Zeus ihr Vater zerstörte Orions Körper für immer. Daraufhin setzte Artemis ihren Geliebten an den Sternenhimmel, sodass er auf immer bei ihr sein konnte."
"Die zweite Geschichte ist ja auch traurig, Joa! Werde ich etwa auch getötet und zu den Sternen geschickt. Das will ich nicht. Ich will bei Daddy und Papa bleiben." Orions Angst ist wircklich ernst gemeint, doch Joanna beruhigt ihn: "Du brauchst keine Angst zu haben. Es kann nur einen Orion am Himmel geben und der ist schon oben." Orion ist sichtlich erleichtert und seine Neugier kommt wieder. "Aber warum heiße ich jetzt so?"
"Ich erzähle dir jetzt eine Geschicht kleiner Bruder, aber du darfst sie niemandem erzählen. Versprich es mir". Orion bekommt ganz große Augen, aber er nickt um Joanna zu zeigen, dass er nichts verrät. "Vor ein paar Jahren, ich glaube ich war 8 oder 9, bin ich plötzlich verschwunden. Dad und Paps glauben, dass ich weggelaufen bin oder so, aber das stimmt nicht. Ich wurde von Außerirdischen mitgenommen." Orion lässt vor Staunen den Mund offen, aber er wagt es nicht seine Schwester zu unterbrechen. "Ich habe durch das Teleskop geschaut und ein Licht gesehen, das auf mich zukam. Plötzlich erfasste mich ein blauer Traktorstrahl und ich schwebte nach oben."

 

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