Aufgabenstellung: Einzug!
Sorge dafür, dass Dein Sim sich gut einlebt in seiner neuen
Heimat! Besorge ihm einen Job und knüpfe erste Kontakte. Einen intensiveren
Kontakt soll Dein Sim zu einem NPC (Haushaltshilfe, Gärtner, Mechaniker,
Barkeeper, Kindermädchen, Briefträger, Zeitungsausträger,
Pizzabote, Lebensmittellieferant, Kammerjäger, Schuldirektor, Polizist,
Feuerwehrmann, Einbrecher, Verkäufer, etc.- also kein Nachbar oder
Townie!) pflegen, den er möglichst schnell zum Einzug bewegen muss.
Ohne die Einrichtung auch nur irgendwie zu verändern, sollen beide
bis zum Ende dieser Aufgabe miteinander auskommen. Als einzige Ausnahme
darf eine Staffelei gekauft werden, damit auch Kreativitäts-Skills
trainiert werden können. Außerdem dürfen gestohlene/gepfändete
Gegenstände ersetzt, jedoch nicht ausgetauscht werden, sofern es
der Geldbeutel erlaubt.
Während dieser Aufgabe kann Dein Sim jederzeit zum Community-Lot
fahren um Lebensmittel zu kaufen. Kleidung, Spiele und Co. bitte erst
ab der 2. Aufgabe.
Der NPC sollte maximal 1000 Simoleons mitbringen. Seit Nightlife bringen
NPCs aber oft viel mehr Geld mit. Das überschüssige Geld muss
mit Simpe/familyfunds-Cheat/Geländebearbeiten abgezogen werden.
Während dieser Zeit darf das Haus in keiner Weise verändert
werden. Das schließt auch das Verändern von Wand- und Bodenbelägen
sowie den Garten ein.
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Als der Bus vom Flughafen in das Tal fuhr, in dem Siera Simlone
Stadt lag, hatte man eine wunderbare Aussicht. Vor mir lag eine
kleine Ansammlung von Gebäuden und sich endlos am Straßenrand
enlangziehende Strommasten. Und im Hintergrund sah man die Berge.
Ich war überrascht, wie grün es doch war. Ich meine,
in einer Wüste erwartet man nur Staub und Sand, aber hier
sah man überall Kakteen, Büsche und Bäume, die
ich beim besten Willen nicht zuordnen konnte. Es gefiel mir.
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Der Busfahrer setzte mich dann vor einem kleinen grünen Häuschen
ab. Man würde erwarten, dass ich hineinstürmte, um es
mir anzusehen, doch das tat ich nicht. Stattdessen setzte ich
meine Tasche neben mir ab und hockte mich auf den warmen Wüstenboden.
Das sollte also nun mein neues Zuhause werden? Ich war gerade
einmal 19 und vollkommen auf mich allein gestellt. Irgendwie bekam
ich es jetzt doch mit der Angst zu tun und ich traute mich nicht,
das Haus zu betreten, denn dann würde es endgültig sein.
Es war übrigens nicht schwer, dieses Haus zu bekommen. Als
ich mich am Flughafen von SimVegas bei der Einwanderungsbehörde
meldete, war man begeistert, dass jemand mit der Staatsangehörigkeit
der SimNation sich freiwillig für das Besiedlungsprogramm
meldete. Scheinbar lief das Programm nicht ganz so gut an. Die
meisten Bewerber waren Immigranten, die sich in der Sierra Simlone
ein besseres Leben erhofften. Aber hey, dass war ich im Grunde
auch. Der Beamte wies mir sofort das Haus direkt in Sierra Simlone
Stadt zu. Würde ich mindestens fünf Jahre hier leben
bleiben, wäre es meins.
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Zuvor musste ich ein paar Eignungstests über mich ergehen
lassen. Der Beamte meinte, dass sie aufgrund der Profile der
freiwilligen Siedler eine bessere Werbekampagne ausarbeiten
wollten.
Dabei kamen wirklich interessante Dinge zum Vorschein. Ich
selbst hätte mich niemals so ernst und schüchtern
eingestuft. Im Gegenzug glaube ich aber auch nicht, dass ich
so eine Sportskanone bin. Wenigstens mein Sternzeichen stimmte.
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Auch meine Hobbys wurden genau unter die Lupe genommen. Demnach
interessiere ich mich besonders für Kultur, meine Umgebung
und Essen. Zumindest bei letzterem konnte ich voll und ganz zustimmen.
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Der interessanteste Teil des Tests war der Chemie-Test. Dabei
ging es aber keineswegs um irgendwelche Formeln, sondern die Herrschaften
wollten herausfinden, auf welchen Typ Mann ich stand. Nun, das
war nicht schwer. Stark und behaart sollte er sein. Und Make-up
gehört ausschließlich in mein Gesicht.
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Ich muss eine ganze Weile so nachdenklich vor meinem neuen Haus
gesessen haben. Plötzlich hörte ich ein Räuspern
hinter mir und blickte in das Gesicht einer jungen Frau. Ich stand
auf, klopfte mir den Staub von meinem Hintern und begrüßte
sie. Sie stellte sich als Geraldine vor und arbeitete für
eine der neuen Ölfirmen. Auch sie war gerade erst hier in
Sierra Simlone Stadt eingetroffen.
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Und sie blieb nicht der einzige Besuch an diesem Tag. Noch bevor
ich Geraldine in mein Haus begleiten konnte, das ich selber noch
nie betreten habe, kam eine weitere Gruppe von Menschen auf mich
zu. Gerda, Benjamin und Manuela. Ich lud sie alle zu mir ein.
Es konnte nicht schaden ein paar neue Menschen kennen zu lernen.
Außerdem hatte ich so keine Ausrede mehr, mein eigenes Haus
nicht zu betreten.
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Im Gegensatz zu den anderen, war Gerda eine Einheimische. Sie
und ihr Mann hatten eine Farm ganz hier in der Nähe, schon
lange bevor die ersten Ölquellen in der Sierra Simlone entdeckt
wurden. Ich musste Gerda meine Bewunderung aussprechen. Ich fand
es toll, dass es Menschen gab, die wie sie, weit ab von der Zivilisation
lebten und dafür sorgten, dass wir Stadtbewohner allen erdenklichen
Komfort genießen konnten. Ich glaube, sie fühlte sich
wirklich geschmeichelt.
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Und dann war es endlich so weit. Zum ersten Mal betrat ich mein
Haus. Es war überschaubar und das war auch gut so. Wie hätte
ich sonst vor den anderen dagestanden, wenn ich mich in meinem
eigenen Haus nicht zurechtgefunden hätte. Ich ging sofort
in die Küche und zu meinem Glück, hat jemand kurz vorher
einige Lebensmittel in den Kühlschrank gelegt, sodass ich
meinen Gästen wenigsten eine Kleinigkeit zu Essen anbieten
konnte.
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Na gut, um ehrlich zu sein, hatte ich selbst einen Bärenhunger,
denn schließlich habe ich nichts mehr gegessen, seit ich
aus dem Flugzeug gestiegen bin. Die anderen hatten scheinbar keinen
so großen Appetit, doch das störte mich nicht. "Glaubt
ihr, dass wir morgen wieder so ein tolles Wetter haben werden?",
fragte ich die anderen, während ich mein Sandwich abbiss.
Manuela schaute mich an, als ob ich verrückt geworden wäre
und der Gesichtsausdruck der anderen lies ähnliches vermuten.
Ich lief knallrot an und kaute weiter an meinem Brot herum. Woher
sollte ich denn wissen, dass in dieser Wüste die Sonne eigentlich
immer schien.
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Und noch etwas musste ich feststellen. Bei den Temperaturen, die
draußen und auch hier drinnen im Haus herrschten, blieb
das Essen nicht lange frisch. Eigentlich wurde es schon schlecht,
noch während Geraldine und ich es aßen. Das war mir
auch schon wieder total peinlich. Wie konnte ich meinen Gästen
nur vergammeltes Essen anbieten? Doch Geraldine beruhigte mich
schnell wieder: "Mach dir keine sorgen, Oxana. Das mussten
wir alle erst einmal lernen."
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Ich musste gestehen, dass ich Benjamin irgendwie süß
fand. Sein Kleidungsstill war zwar gewöhnungsbedürftig
und seine Nase hatte auch eine ganz seltsame Form, aber er hat
etwas an sich, das mich ganz kribbelig macht. Es könnte aber
auch sein, dass das nur an den vergammelten Sandwichs lag.
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Die Hitze und das verdorbene Essen schienen mir etwas zu Kopf
gestiegen zu sein, denn ich fing an ihn anzuhimmeln. Gerda guckte
mich nur kopfschüttelnd an. Und auch Benjamin starrte mich
verwundert an. Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass er sich
von mir verarscht vorkam. Er verabschiedete sich deshalb auch
hastig und ging.
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Auch die anderen gingen kurz danach. Inzwischen war es schon dunkel
geworden. Ich musste aber feststellen, dass die Sonne hier in
der Sierra Simlone viel früher unterging, als in Warschau.
Es war ein seltsames Gefühl, sich in das unbekannte Bett
zu legen. Wenigstens ist es vor meiner Ankunft frisch bezogen
worden. Die Tür hab ich über Nacht offen stehen lassen,
denn anders hätte ich die Hitze in meinem kleinen Holzhaus
kaum ausgehalten.
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Am nächsten Morgen klingelte das Telefon und ich war doch
sehr überrascht, denn schließlich habe ich noch niemandem
meine Nummer gegeben. Es war aber eine angenehme Überraschung,
als ich Benjamins Stimme hörte. Da es nicht so viele Häuser
in Sierra Simlone Stadt gab, hatte er meine Nummer leicht rausbekommen.
Und ich fand es wirklich süß, als er sich für
seinen blöden Abgang gestern Abend entschuldigte.
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Wir telefonierten eine ganze Weile, bis schließlich Benjamin
auflegen musste, weil seine Fahrgemeinschaft zu einer nah gelegenen
Ranch, auf der er arbeitete, vor dem Haus stand. So hatte ich
die Gelegenheit mich etwas genauer in meinem Haus umzusehen. Mir
fiel sofort das gut gefüllte Bücherregal auf. Hauptsachlich
fanden sich dort große Werke simnationaler Schriftsteller,
aber auch einige praktische Bücher, wie Lexika, Wörterbücher...
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...und ein Atlas. Ich schlug eine Karte von Simropa auf. Es war
eine ganz schöne Entfernung, die ich zurückgelegt hatte.
Vor einem Jahr erst war ich von der SimNation aufgebrochen in
das tausende Kilometer weit entfernte Simbirien, um meine Mutter
zu suchen und um kurz darauf bei meinen Großeltern in Warschau
zu landen. Und jetzt war ich zurückgekehrt in meine Heimat.
Aber es trennten mich noch immer über 1000 Kilometer von
meiner Familie in SimCity und das sollte in nächster Zukunft
auch so bleiben.
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Ich legte den Atlas weg und betrachtete den Rest der Wohnung.
Wie schon gesagt, es war recht überschaubar. Doch das machte
mir nichts. Immerhin hab ich das letzte Jahr im Wohnzimmer meiner
Großeltern gewohnt, in einer engen Plattenbauwohnung aus
den frühen siebziger Jahren. Ich konnte froh sein, endlich
ein wenig Privatsphäre zu besitzen. Nur dreckig war es hier.
Vielleicht nicht wirklich schmutzig, aber alles war bedeckt von
einer feinen Staubschicht. Also fing ich an zu putzen.
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Und als das Badezimmer fertig war, machte ich mich auf in den
Wohnbereich, um schließlich in der Küche zu Enden.
Die Sonne war schon hinter den Bergen verschwunden, als ich endlich
fertig war. Allerdings beschlich mich ein ungutes Gefühl,
dass ich solche Putzorgien öfter wiederholen musste, wenn
ich staubfrei in der Wüste leben wollte.
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