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Wir drei Kranken stehen nur gelegentlich auf
um etwas zu essen. Wobei besonders die Mädchen eher lustlos
auf dem Teller herumstochern und gleich wieder ins Bett wollen. |
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Denn trotz der Medikamente scheint es nicht
besser zu werden. Bei einem besonders starken Hustenanfall kann
Joanna sogar ihr Blase nicht mehr kontrolieren. |
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In einem medizinischen Ratgeber lese ich nach, was man bei
einer starken Grippe tun kann: "Medikamente sind bei einer
Grippe selten wirksam. Sie behandeln lediglich die Symptome, nicht
aber die Ursache der Erkrankung. Das beste Heilmittel ist viel
Ruhe und Entspannung. Hilfreich können heiße Bäder
und der häufige Genuß von Expresso oder Tee sein." |
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Da die Kinder ohnehin die ganze Zeit schlafen
und Darek trotz seiner Erkrankung weiterhin arbeitet, habe ich
die Zeit die Ratschläge aus dem Buch zu befolgen. Als erstes
nehme ich ein langes, heißes Bad. Und ich muss sagen es
tut mir sehr gut. |
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Nach dem Bad setze ich mich vor den Fernseher
und seh mir meine Lieblingssoap "Wirrungen der Begierde"
an. Diese Soap ist einfach großartig und ich vergöttere
die Hauptdarstellerin Caren Phönix, die schon seit mehr als
11 Jahren mitspielt. |
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Und ich gönne mir immer und immer wieder
einen extra starken Tee. |
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Doch erschöpft bin ich immer noch, wobei
ich spüre, dass es mir nun schon um einiges besser geht. |
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Ich werde plötzlich wach, als ich die
Kinder schreien höre. Sofort renne ich nach draußen,
den Schreien folgend, wo ich noch mitbekomme, wie Darek mit schmerzverzertem
Gesicht auf dem Bürgersteig zusammenbricht. |
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Alles was ich machen kann, ist schnell den
Notarzt zu rufen. Und es kommt sofort ein Krankenwagen und nimmt
Darek mit. Die Kinder und ich stehen noch ein ganze Weile wie
angewurzelt an der Straße und schauen dem Blaulicht hinterher. |
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Als ich schließlich wieder klar denken
kann, fahre ich mit den Kindern im Taxi hinterher. Doch wir müssen
ein lange Zeit warten. Es ist niemand da, der uns eine Auskunft
geben kann. Und die Mädchen werden auch immer blasser, nur
weiß ich nicht, ob es an der Angst um Darek oder an der
Krankheit liegt. |
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Und schließlich werde ich in das Büro
von Doktor Quinn gerufen. An ihrem Gesicht erkenne ich sofort,
dass etwas nicht stimmt."Herr Brodlowski",beginnt sie
mit gedämpfter Stimme, "es tut mir sehr Leid, wir konnten
für ihren Mann nichts mehr tun. Er ist noch im Krankenwagen
verstorben." Ihre Worte dringen wie in einem Traum an mein
Ohr. Es kommt mir vor, als ob sie weit weg stehen würde. |
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Ich beginne zu zittern und kann mich kaum
noch auf den Beinen halten. Darek ist tot. Er ist tot! Alle meine
Gedanken kreisen nur noch um ihn. Wie soll ich ohne Darek nur
weiterleben. Ich brauche ihn so sehr. |
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Als ich mich wieder etwas gefasst habe, wende
ich mich verzweifelt an Dr. Quinn: "Wie soll ich es den Mädchen
erklären, dass ihr Vater tot ist? Wie?". Dr. Quinn sieht
mich voller Mitgefühl an: "Ich weiß es nicht",
antwortet sie ehrlich, "Aber auch ihre Mädchen sind
schwer krank, sie müssen unbedingt im Krankenhaus bleiben." |
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Als ich aus dem Büro komme, sehe ich,
dass Joanna zusammengebrochen auf dem Boden liegt. Oxana scheint
es gar nicht zu bemerken. Sie wippt nur apatisch auf ihrem Stuhl
hin und her. Oh, mein Gott, es geht ihnen von Minute zu Minute
schlechter. |
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Der Zustand der Mädchen ist sehr ernst.
Die Ärzte wissen nicht, was ihnen fehlt und wie sie ihnen
helfen können. Ich starre die ganze Zeit aus dem Fenster
und meine Gedanken kreisen wieder um Darek. Wie soll ich das ohne
ihn überstehen? |
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Das einzige, was mich zwingt weiterzumachen
sind Joanna und Oxana. ich weiche nicht von ihrer Seite. Doch
ihr Zustand verschlechtert sich mit jeder Stunde. |
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Plötzlich werde ich durch das Geräusch
eines der Apparate geweckt, an die die Mädchen angeschlossen
sind. Mir braucht keiner zu erklären, was es bedeutet, den
ich kenne es zu gut aus unzähligen Filmen: Herzstillstand!
Ich rufe verzweifelt um Hilfe und schaue mich immer wieder zu
Joanna um. |
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Eilig kommt Dr. Quinn ins Zimmer. "Helfen
sie ihr Doktor. Ich kann nicht noch mein Kind verlieren!",
flehe ich sie an. "Wir tun, was in unserer Macht steht",
beteuert die Ärztin, "Bitte verlassen sie das Zimmer.
Sie können uns ohnehin nicht helfen". |
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Es kommt mir vor, als würde ich schon seit Stunden warten,
dabei sind erst wenige Minuten verstrichen. Als Dr. Quinn vorsichtig
auf mich zukommt, weiß ich bereits, was passiert ist. "Wir
konnten nichts mehr für sie tun. Wir sind einfach machtlos"
Meine geröteten Augen füllen sich erneut mit Tränen
die ich versuche hastig wegzuwischen. Dr. Quinns Stimme beginnt
immer mehr zu zittern: "Gehen sie hinein und seien sie für
ihre andere Tochter da, solange sie noch die Gelegenheit haben.
Wir können nichts tun. Nicht das Geringst". |
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