Aufgabe 15

 

Nach Tagen der Mühe, kann Darek die ersten Tomaten ernten und auch der Salat ist fertig. Allerdings haben die Hasen die gesammte Karrottenernte vernichtet und den Ziseln scheinen die Bohnen zu schmecken.
Noch am gleichen Tag fahren wir zum Markt um das Gemüse zu verkaufen. Als Darek dann aber nur 164§ für die Ernte bekommt, ist er sichtlich enttäuscht. "Ich muss das Gemüse schließlich weiter verkaufen. Und die Leute zahlen nicht gerne viel. Dass verstehen sie doch." Natürlich versteht Darek den Bauer, enttäuscht ist er trotzdem.
Aber auch ich habe etwas zu verkaufen. Ich habe in der Tiefkühltruhe nach einer Pizza gesucht und dort eine interressante Entdeckung gemacht. Dort lagen ein riesen Tomate, eine riesen Möhre, eine Riesen Bohnenschote und ein riesen Salatkopf, tiefgefroren seit 5 Jahren. Ich habe sie aufgetaut und das Gemüse sah immer noch ganz frisch aus. Und die 600§ kommen uns nicht ungelegen.
Doch ein wenig Glück wird uns scheinbar nicht gegönnt. Denn gleich am nächsten Tag beginnt unser Grill zu brennen und steckt die umstehenden Möbel an. Doch dieses Mal artet das Feuer nicht in einem Großbrand aus. Mit unserem Feuerlöscher habe ich das Feuer schnell wieder gelöscht. Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn das Feuer sich ins Haus ausgebreitet hätte.
Ein paar Tage später bekomme ich einen Anruf von Gregor Javes, dem Besitzer der Gallerie in Simtroplois, die meine Bilder kauft. "Arkadiusz, ich würde sie gerne in meine Gallerie einladen, wir sind schließlich Geschäftspartner. Hätten sie heute nachmitag Zeit zu kommen?" Zeit habe ich eigentlich nicht, denn jedes Bild bedeutet zusätzliches Geld, aber sein südamerikanischer Akzent ist irgendwie unwiderstehlich.
Also ziehe ich mir was anderes an und fahre nach Simtropolis. Die Stadt ist um einiges größer als SimCity aber ich finde die Gallerie doch relativ schnell. Von außen sieht das Gebäude ganz nett aus und die schlechteste Gegend ist das hier auch nicht. Vielleicht lässt der Typ ja ein paar Simoleons mehr für meine Bilder springen.
Als ich den Laden betrete kommt sofort ein Mann auf mich zu. "Du musst Arkadiusz sein. Genau so habe ich mir dich vorgestellt. Ich bin Gregor, Gregor Javes", begrüsst er mich überschwenglich. Ich bin etwas verwundert, dass er mich sofort erkannt hat, wir sehen uns schließlich zu ersten mal.
"Ich habe deine Bilder hier aufgehängt." Gregor führt mich zu einer Wand, wo drei meiner Bilder hängen und er betrachtet sie wircklich interressiert. "Ich mag es wie du diese Kontraste in deine Bilder bringst. Man meint fast, die Farben würden den Rahmen sprengen, im warsten Sinne des Wortes. Es ist, als ob du in ihnen einen tiefen inneren Konflikt austrägst." Ich bin erstaunt was er in meinen Bilder sieht, denn eigentlich male ich nur so vor mich hin. Diese Künstler. Außerdem kann ich mich ohnehin nicht sehr gut darauf konzentrieren, was er sagt, denn ich muss immer daran denken, wie gut sein Körper zu diesem südamerikanischen Akzent passt. Und es kostet mich eine Menge Zurückhaltung meine Hände im Zaum zu halten, wenn ich so hinter ihm stehe.
"Meistens weiß der Künstler gar nicht, was er in seinen Bildern ausdrückt. Er tut es unbewußt, aber der Betrachter kann es sehen. Es ist wie ein Spiegel zur Seele." Er führt mich weiter herum und zeigt wir verschiedene Bilder und Kunstgegenstände, bis er bei zwei großen Bildern stehen bleibt. "Das sind die Spiegel zu meiner Seele. Ich bin jedes mal überrascht, was die Leute darin alles sehen. Und noch überraschter bin ich jedesmal, wenn ich zugeben muss, dass sie recht haben." Ich betrachte das Bild eingehend, aber viel kann ich darinn nicht sehen. Nur eins, dass der Nachmitag für mich noch sehr angenehm werden könnte. Wer als Mann so viel rosa benutzt, wird gegen einen Mann im Bett nichts einzuwenden haben.
Und deshalb nutze ich auch meine Chance. "Gregor, wie wärs, wenn wir noch etwas trinken gehen würden. Ich bin schließlich von weit her gekommen." Ich lächle ihn verführerisch an und er lächelt zurück. "Aber sicher doch. Ich lerne meine Künstler gerne näher kennen. So ist es leichter für mich ihre Bilder zu verkaufen. Es gibt hier eine nette Strandbar. Dort können wir hingehen."
Erst bin ich mir nicht sicher, ob Gregor tatsächlich nur reden will oder ob er auch ein anderes Interesse an mir hegt. Aber als ich ihn in der Strandbar anteste und er keineswegs abgeneigt scheint, bin ich mir sicher, dass es bei diesem Treffen eher weniger ums Geschäft gehen wird.
Und obwohl diese Bar eher klein und unscheinbar ist, kann man hier echt Spaß haben. Entweder liegt das an der Luft hier in Simtropolis, den etlichen Drinks die ich schon genossen habe oder an der Geselschaft dieses knackigen Latinos.
Bei einer kleinen Tanzpause spricht mich dann eine Frau an: "Hallo, Arkadiusz. Ich bin's Anastasia. Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen, aber ich komme auch selten nach SimCity. Wie geht es den Mädchen?" Kenn ich sie etwa? Ich wüsste nicht woher. "Du weißt nicht mehr, wer ich bin. Na ist auch nicht so wichtig. Bestell Darek schöne Grüße und den Mädchen auch." Und dann verschwindet sie auch schon. Noch bevor ich darüber weiter nachdenken kann, ist Gregor schon bei mir. "Komm, Arkadiusz, lass uns zum Strand gehen.
Und am Strand kommen wir uns dann endlich näher. Gregor küsst gut, verdammt gut. Und so ist es nicht sonderlich erstaunlich, dass alles weitere auch verdammt gut ist.
Als ich spät in der Nacht nach Hause komme, ist Darek noch wach. "Na, hattest du einen schönen Abend?" Ich denke mir nichts dabei und nicke zur Bestätigung, während ich auf ihn zugehe. "Solange die Drinks fließen ist ja jeder Abend schön für dich." Sein Sarkasmus überrascht mich. Was hat er den plötzlich? "Es ist besser, wenn du heute unten schläfst, Arek."
Kann mir jemand erklären, was das jetzt soll? Dareks Gesichtsausdruck sagt mir aber ganz deutlich, dass er heute nicht mit sich reden lässt. Ich zucke mit den Schultern und mach mich auf den Weg nach unten. "Ach übrigens, Arek. Du hast dein Hemd falsch herum an". Für einen Moment halte ich die Klinke der Tür herunter, ohne die Tür zu öffnen. Darek hat es gemerkt. Aber daran kann ich heute ohnehin nichts mehr ändern und mache mich deshalb auf den Weg zur Couch mit einem kleinen Zwischenstopp an der Bar.
Am Morgen gehe ich Darek lieber ersmal aus dem Weg. Ich weiß nicht wie er reagieren wird. Bei Lucy ist er ja total ausgeflippt. Danach war zwischen uns alles in Ordnung auch wenn ich von Zeit zu Zeit in fremden Betten geschlafen habe. Doch Darek kommt selbst auf mich zu, als ich mich an ein neues Bild wage. " Ich glaube, es ist besser, wenn du keine weiteren Bilder mehr mals."
"Was! Warum soll ich aufhören." Iich bin total überrascht. Das habe ich nun überhaupt nicht erwartet. "Arek, wir beide wissen, was du gestern in Simtropolis mit deinem Galleristen gemacht hast. Ich kann nicht verhindern, dass du fremdgehst, aber ich werde es ganz sicher nicht noch fördern." Das sind klar Wort, die ich so von Darek nicht gewohnt bin.
"Und woher sollen wir dann das Geld für die Rechnungen nehemen. Mit den Bildern verdienen wir das meiste. Dein Garten ist ja nicht gerade eine Goldgrube." Langsam werde ich wütend. Wie kann Darek mir vorschreiben, ob ich male oder nicht. "Darüber habe ich schon nachgedacht. In der Zeitung suchen sie Leute, die Gartenzwerge schnitzen sollen. Ich will, dass du das machst. Es gibt gutes Geld dafür." Mit dieser Lösung macht er mein bestes Argument zunichte.
Und mir fallen keine weiteren mehr ein. Trotzig schaueich auf den Fluss. "Ob es dir nun passt, oder nicht, du wirst diese Gartenzwerge schnitzen. Ich habe schon alles abgesprochen und die Werkbank und das Material kommen noch heute." Und dann lässt er mich einfach alleine im Garten stehen ohne, dass ich noch etwas sagen kann.
Und dann kommt die Werkbank und ein Musterzwerg tatsächlich an. Eigentlich wollte ich sturr bleiben und nichts machen, was ich nicht will aber irgendetwas hat mich dann doch etwas dazu bewegt Gartenzwerge zu produzieren.

 

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