Aufgabe 15

 

Ich reibe nervös meinen Arm als ich auf Dareks Reaktion warte. Doch bevor er etwas sagen kann, klopft Rosario gegen den Türrahmen und betritt wieder das Esszimmer. "Mis hijos, ich wollte nicht lauschen, aber die Küche hat keine Tür. Ihr braucht Geld, aber eine feste Anstellung ist nicht der einzige weg. Arekito, als ich dich y tus padres gesucht habe, hatte ich oft keine feste Anstellung als Kinder- oder Hausmädchen. Aber ich habe es immer geschaft mir etwas zu verdienen. Man muss kreativ sein, dann wird das schon."
"Arekito, du bist begabt. Nutze dies." Rosario macht mich neugierig. Ich weiß nich was genau sie erwartet, aber im Moment wäre mir alles rech nur um nicht wieder in der Unterwelt tätig zu werden. "Meinst du, wir sollen uns selbständig machen?" Rosario lächelt mich zufrieden an, da ich endlich zu verstehen beginne. "So etwas in der Art, mi hijo. Ich habe erst heute gelesen, dass die Galerien in SimCity und Simtropolis Bilder von Amateuren aufkaufen. Und von solchen Angeboten gibt es sehr viele." Während mir diese Idee eine echte Lösung zu sein scheint ist Darek eher skeptisch.
Ich unterhalte mich noch den ganzen Tag mit Rosario und sie zeigt mir verschiedene Möglichkeiten in der Zeitung, wie man mit Heimarbeit Geld machen kann. Diese Anzeigen sind mir bis jetzt niemals aufgefallen. "Danke, Rosario! ich hoffe, dass wir es irgendwie schaffen so unsere Geldprobleme zu lösen, zumindest vorübergehend."
Und gleich am nächsten Tag beginnen wir mit dem malen. "In der Zeitung schreiben Sie, dass man über 100§ pro Bild bekommen kann. Und es kann ja nicht so schwer sein, ein paar Bilder zu malen." Ich bin sehr zuversichtlich, was diese Heimarbeit angeht. Darek ist immer noch skeptisch, aber er malt auch.
Und der Erlös für mein erstes Bild gibt mir recht. Ich bekomme von der Galerie in Simtropolis 135§. Ich habe ihm das Foto meines Bildes im Internet gezeigt und er war recht zufrieden und meinet, dass mein Bild nicht schwer zu verkaufen sein sollte.
Das macht mich natürlich zuversichtlich und ich mache mich an mein nächstes Werk. Die Ideen sprudeln einfach so aus mir heraus. Ich habe schon lange nicht mehr gemalt, deshalb hat sich auch viel in meinem Kopf angesammelt.
Dareks Bild zeigt eher verhaltenen Erfolg. Und bei dem erziehlten Preis ist es nich verwunderlich, dass Darek das ganze noch düsterer sieht. "Wow, Arek, 6§. Wenn ich noch 200 Bilder verkaufe, dann können wir unsere Rechnung bezahlen." Mit diesen Worten lässt er mich allein und geht ins Haus.
Ich male unbeirrt weiter. Haben wir eine andere Chance? Auch Joanna versucht sich an einem Bild und kann es sogar für 8§ verkaufen. Aber Darek hat schon recht, bei so kleinen Beträgen wird es kaum fürs Essen reichen.
Vom Bildermalen hat er auf alle Fälle genug. Er glaubt ohnehin nicht, dass wir damit unseren Lebensunterhalt verdienen können. Er hat sich irgendwie schon damit abgefunden, dass wir uns von unseren Sachen trennen müssen und durchstöbert das Haus deshalb nach allem, was wir ohnehin nicht brauchen und das sich zu Geld machen lässt. Unteranderem durchsucht er auch die Kisten im Wintergarten und findet etwas, was schon mindestens 5 Jahre das Tageslicht nicht mehr erblickt hat.
Und zwar die Überbleibsel aus unserer Gemüsephase. Die Samen sind zwar schon etwas alt, aber was kann daran den großartig schlecht werden? Also macht Darek sich gleich an die Arbeit und legt einige Beete an.
Als Joanna das Kratzen im Garten hört geht sie neugierig hin um zu sehen, was da los ist. "Paps, was machst du da?", fragt sie leicht irritiert und etwas erschrocken. "Wir wollen uns doch nicht schon wieder nur von Gemüse ernähren, oder etwa doch?" Anscheinend hat dieser Lebensabschnitt ein tieferes Trauma hinterlassen, als ich bis jetzt angenommen habe. "Nein, keine Angst", antwortet Darek und streckt sich ordentlich durch, "diese Strapatzen würde ich mir für keine Essen der Welt antun. Aber durch den Verkauf des Gemüses können wir Geld verdienen und zwar mehr, als mit den Bildern."
Und so zupft er Unkraut, gießt die Beete und kümmert sich darum, dass alles blüht und gedeiht. Und nebenbei ist es ein netter Zeitvertreib für ihn. ich male lieber und inzwischen bekomme ich einen Festbetrag von 166§ je Bild. Aber Darek hat recht, mit den Bildern allein kommen wir nicht weit.
Vor allem, weil schon wieder eine Rechnung ins Haus flattert und die Alte noch immer nicht bezahlt ist. Und so wie es aussieht, wird sie vorerst auch nicht bezahlt.
Und Darek entdeckt noch ein weiteres Problem. Die ganzen Blumen um unser Haus herum sind eingegangen. Wazu bezahlen wir eigentlich die Gärtnerin, wenn sie sich nicht um die Pflanzen kümmert. Die wird auf alle Fälle entlassen und auf Blumen werden wir vorerst verziehten müssen, denn eine Neubepflanzung ist einfach nicht drinn.
Doch es trifft uns auch ein unerwarteter Geldsegen. Am Abend spiel Darek mit Oxana ein Brettspiel als sie ihm etwas anvertraut. "Paps, Joann, Orion und ich haben jeweils einen Check über 100§ erhalten. Angeblich für unsere guten Leistungen in der Schule." Darek schaut sie erst verwirrt an, grinnst dann aber. "Ja natürlich, die Schule weiß auch nichts besseres mit dem Geld anzufangen, als es ihren Schülern zu geben." Er nimmt Oxana nicht ernst.
Doch sie steht auf und streckt ihm sechst Checks entgegen. Darek traut seinen Augen nicht. "Woher...woher hast du die?" "Das hab ich dir doch gerade erklärt. Wir haben sie in der Schule in unseren Spinden gefunden. Es war auch ein Zettel dabei. Sie sind angeblich von unserem Opa. Wir wollten euch eigentlich nichts davon sagen, bzw. ich habe Jojo und Orion überzeugt es euch lieber nicht zu sagen, aber jetzt merken wir, dass ihr das Geld wircklich braucht." Darek ist ein wenig verwirrt, nimmt die Checks aber. "Danke, Oxana, wir werden euch das Geld zurückgeben, sobald es möglich ist."
Das Geld der Kinder können wir ganz sicher gut gebrauchen, aber Darek kommt bei der Sache doch etwas seltsam vor. "Oxana hat erzählt, dass den Checks eine Nachricht beilag, dass das Geld von ihren Opa sei. Aber das Geld stammt sicherlich nicht von meinen Eltern, Arek. Sie haben selbst kaum genug zum Leben. Und der andere Opa wäre....". "Wäre mein Vater", fahre ich fort. "Aber das ist nicht möglich."
Mein Vater. Warum sollte er so etwas tun? Er interressiert sich nicht für mich und da soll er meinen Kindern Geld geben? "Darek, mach dir nicht so viele Gedanken. Sei froh, dass wir dieses Geld haben, egal wo es her kommt." Darek scheint zwar nicht wircklich beruhigt, aber er gibt mir recht.
Manchmal lohnt es sich auch an Gewinnspielen teilzunehmen, wenn man Geld braucht.

 

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