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In einem unscheinbaren Gebäude irgendwo in SimCity:
"Die Diamanten sind wie geplant in Sydney angekommen. Unser
Mann vor Ort hatte keine Schwierigkeiten, sie aus dem Flugzeug
zu schmuggeln und sie mit dem Taxi zur Übergabe zu bringen.
Die Polizei hat davon nichts mitgekriegt." Donna Justyna
lächelt den jungen Mann, der die erfreuliche Nachricht überbracht
hat, zufrieden an und schaut dann in den Rest der Runde. "Ich
wünschte, alle meine Mitarbeiter wären so zuverlässig,
wie du, Sylvain." Ihr Blick bleibt bei diesen Worten auf
einem hageren Mann im grauen Anzug hängen, der sichtlich
nervös versucht, seine Haltung zu bewahren.
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Donna Justyna blickt ihn finster an, wendet sich dann allerdings
ihrem Mann zu, der noch einmal die Einzelheiten der letzten Mission
durchgeht. "Wir sollten nicht außer Acht lassen, dass
es zum großen Teil Joanna zu verdanken ist, dass die Polizei
nichts von dem Schmuggel mitbekommen hat. Schließlich hat
sie die Diamanten in das Flugzeug gebracht." Don Carlos sieht
seine Frau anerkennend an. "Es war eine weise Entscheidung
von dir, das Mädchen in unsere Organisation zu holen."
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Die übrigen Mitglieder der Versammlung stimmen in ein zustimmendes
Gemurmel ein. Alle bis auf einen. "Nur leider treffen sie
nicht immer so weise Entscheidungen, Donna Justyna." Alle
schauen überrascht zu dem hageren Mann herüber und Donna
Justyna sieht ihn mit versteinerten Gesichtszügen an. "Willst
du damit andeuten, dass es ein Fehler war, dich mit einer wichtigen
Aufgabe zu betreuen, Mario? Da könntest du vollkommen recht
haben."
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Wütend über ihren spöttischen Tonfall, springt
Mario von seinem Stuhl auf und läuft zum vorderen Tisch.
"Oh, nein, nicht ich bin der Fehler, sondern Arek!",
brüllt er sie an. Im Raum ist es vollkommen still, keiner
wagt es auch nur zu atmen, als Donna Justyna sich ruhig und gelassen
von ihrem Platz erhebt. Doch Mario schreit sie weiterhin an. "Arek
habe ich es zu verdanken, dass mehrere meiner Missionen fehlgeschlagen
sind! Durch seine Nachlässigkeit kommt die Polizei mir und
damit uns allen immer weiter auf die Spur. Es war ein Fehler ihn
mit einer Aufgabe zu beauftragen, nicht mich!"
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Donna Justynas Mine zeigt keine Regung und als Mario sie nur noch
wutschnaubend ansieht, zeichnet sich plötzlich ein Lächeln
auf ihren Lippen ab und sie zuckt mit den Schultern. "Ich
glaube, es ist besser wenn du jetzt gehst", sagt sie mit
ruhiger Stimme. "Ich werde mir deine Worte durch den Kopf
gehen lassen." Mario winkt nur verächtlich ab, dreht
sich um und verlässt den Konferenzraum.
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Auch als er die Tür hinter sich zuschlägt, wagt es niemand
im Raum etwas zu sagen. Sie alle kennen Donna Justyna gut genug
um zu wissen, dass dies nicht alles war. Und damit sollten sie
Recht behalten. "Ich will, dass dieser Kerl nie wieder einen
Fuß in dieses Gebäude setzt", erklärt sie
ruhig ihrem Bodyguard, aber laut genug, sodass alle Anwesenden
sie verstehen können. "Und auch sonst keine Gebäude
mehr. Es ist eine Sache einen Fehler zu begehen, eine ganz andere
mir einen Fehler zu unterstellen. Haben wir uns verstanden?"
Zur Bestätigung fährt der Bodyguard mit der Seite seiner
Hand seine Kehle entlang und entlockt Donna Justyna damit ein
strahlendes Lächeln.
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Langsam schreitet sie zu dem freien Stuhl neben ihrem Mann und
stützt sich auf der Lehne ab. Dabei betrachtet sie ihre übrigen
Mitarbeiter. Rosenthal rutscht leicht angespannt auf seinem Stuhl
herum, und auch die übrigen schauen sie verunsichert an.
"Ich dulde es nicht, dass irgendjemand meine Entscheidung
bezüglich meines Sohnes in Frage stellt. Ist das klar?!"
Das allgemeine Schweigen wertet sie als Zustimmung und schon zeigt
sich ein erneutes Lächeln auf ihrem Gesicht. "Ich denke,
für heute haben wir alles besprochen. Wenn es noch Fragen
gibt, ich bin in meinem Büro." Und mit diesen Worten
dreht sie sich um und verlässt anmutig mit den Hüften
schwingend den Raum.
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Darek will sich scheiden lassen! Er will mich tatsächlich
verlassen. Ich wusste, dass wir Problem hatten, aber ich habe
gedacht, es würde sich alles wieder einrenken, wenn ich
den Dingen nur genug Zeit lasse. Das ist alles die Schuld von
Oxana. Selbst wenn sie nicht da ist, schafft sie es, mein Leben
zu ruinieren!
Im Beruf hat sich nicht viel getan. Ich wurde befördert.
Keine Ahnung warum, aber der Typ, der sich vorher um den örtlichen
Schmuggel gekümmert hat, ist einfach verschwunden. Hatte
wohl keine Lust mehr, der kleine Mario. Und eigentlich kann
ich ihn sogar verstehen. Ich würde am liebsten auch alles
hinschmeißen. Aber das kann ich meinem Vater nicht antun.
Er hätte gar keine andere Wahl, als mich zu verachten,
wenn ich es täte.
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Und während ich meinen Beruf immer mehr hasse, steigt Darek
zum Star auf. Er ist ein Glücksgriff für die Produzenten
von "Wirrungen der Begierde" gewesen und hat die Einschaltquoten
ein Jahreshoch steigen lassen. Es geht sogar so weit, dass er
zum Trendsetter avanciert. Was immer er auch macht, jeder will
es ihm nachmachen. Ich hoffe für die SimNation, dass es in
Kürze nicht zu einer Scheidungswelle kommt.
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Erstveröffentlichung am 26. Juni
2005 |
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