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Auch wenn das gestrige Treffen von Winfried unterbrochen wurde,
weiß Kassandra nun, dass sie eine Großmutter in SimCity
hat. Sie kommt nach der Schule wieder zu uns. Und auch Cornelia
ist wieder da. Sie hat gehofft, dass Kassandra vorbeikommt. Diesmal
verläuft das Essen weniger verkrampft und die beiden kommen
sich näher.
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Und beim Fernsehen tauen sie endgültig auf. Kassandra versucht
ihrer Großmutter so viel wie möglich von ihrem Leben
zu erzählen und Cornelia saugt jede Silbe begierig auf. Auf
diese Weise erfährt sie auch viel von ihrer Tochter Julia.
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Als Cornelia das Haus verlässt, bleibt Kassandra noch bei
uns. Sie muss nachdenken. Sie kennt nun zwei Geschichten, einmal
die Geschichte ihrer Eltern, die ihre Großeltern immer als
böse Menschen dargestellt haben und nun die Geschichte ihrer
Großmutter, die alles in ein anderes Licht rückt. Und
während sie Cornelias selbst gemachte Pralinen isst, wird
ihr klar, dass sie die Wahrheit selbst herausfinden muss.
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Sie spielt noch ein wenig mit Fifi und macht sich dann auf den
Weg nach Hause. Zu einem Zuhause, dass sie nun mit etwas anderen
Augen sieht.
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Jetzt wo ich wieder einen Job habe, versucht Darek es auch noch
einmal. In der Zeitung stehen wieder einige Angebote. Es ist zwar
nichts dabei, was Darek wirklich interessiert, aber darauf achtet
er bei der Jobsuche schon lange nicht mehr.
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Er pickt sich einfach eine Stellenanzeige als Kellner raus und
ruft an. "Ja, die Stelle ist noch frei", meldet sich
eine Stimme am anderen Ende der Leitung. "Dariusz Brodlowski
war Ihr Name?...Na gut Herr Brodlowski, sie können dann morgen
früh vorbeikommen. Ich kann sie jetzt schon in unserem Team
begrüßen." Darek kann es kaum fassen. Es hat tatsächlich
funktioniert eine Anstellung zu bekommen.
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Erst steht er fassungslos über sein Glück am Telefon,
doch dann bricht er in Jubel aus. Ich schwimme gerade im Pool
als Darek durch die Terrassentür stürmt, auf den Pool
zuläuft und einfach in seinen Kleidern in den Pool hechtet.
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Sobald er wieder aufgetaucht ist, schwimmt er auf mich zu und
küsst mich überglücklich. "Ich habe jetzt
auch wieder einen Job", erklärt er mir freudestrahlend
als er meinen leicht verwirrten Gesichtsausdruck sieht. Wir klettern
beide aus dem Pool, allerdings ohne nennenswerte Unterbrechung
beim Küssen und landen auf den Strandtüchern am Pool,
wo wir das fortsetzen, was wir einige Nächte zuvor unterbrochen
haben.
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Und danach bleiben wir einfach im Garten liegen. Heute ist eine
von diesen warmen Spätsommernächten in SimCity. "Ich
denke, dass bald wieder die Sonne in unserem Leben scheinen wird.
Die letzte Zeit war nicht einfach, aber jetzt geht es bergauf.
Wir beide haben ein Job, Kinder die kaum Probleme machen und wir
haben uns." Ich streichle sanft Dareks Hand, während
er spricht, und nehme ihn dann in den Arm. Und so schlafen wir
dann, eingehüllt in eines der Badetücher, engumschlungen
im Garten ein.
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Wie früher begrüßt mich Fifiorella nun wieder,
wenn ich nachts von der Arbeit komme. Dabei fällt mir auf,
dass sie immer noch diesen seltsamen Grünstich aufweist.
Ich muss mit ihr demnächst mal wieder zu dieser Madame Gruselinde,
auch wenn es mir allein bei dem Gedanken kalt den Rücken
herunter läuft.
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Gleich am nächsten Morgen fahre ich in die Altstadt. Erleichtert
stelle ich fest, dass Madame ihren Laden immer noch betreibt.
Ein bekannter Teufel ist besser als ein fremder. Sie erkennt mich
sofort wieder. "Herr Brodlowski. Welcher Umstand verleiht
mir diesmal die Ehre?" "Es geht wieder um meinen Hund.
Er ist grün, wie vor drei Jahren. Können Sie ihr helfen."
"Das kann ich", antwortet sie sogleich. Doch dann fragt
sie mich ernst: "Aber sind sie nicht der Meinung, dass es
Zeit ist, ihren Hund gehen zu lassen. Sie hat ihr Leben gelebt.
Verlängern Sie es nicht unnötig weiter." Ich schaue
sie nur verwirrt an, doch bevor ich fragen kann, was sie meint,
beginnt sie schon mit ihrer unheimlichen Beschwörung.
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Von Madams Erfolg kann ich mich gleich überzeugen, als Fifiorella
wieder ganz in braun in den Laden läuft. Ich will mit ihr
schon den Laden verlassen, als Madame meine Hand greift. "Ich
möchte aus ihrer Hand lesen. Doch bedenken Sie, dass zu viel
Wissen sehr schädlich sein kann." Ihr Gesicht ist absolut
ernst, was mir das Gefühl gibt, dass sie tatsächlich
etwas von dem versteht, was sie sagt und ich erlaube ihr, mir
die Zukunft vorauszusagen. Eine Weile betrachtet sie meine Handfläche
und fährt die einzelnen Linien ab. "Ich sehe Erfolg
und Geld in naher Zukunft, großen Erfolg. Und ich sehe...eine
Person...eine Frau in ihrem Leben. Mit ihr ist ihre ganze Zukunft
verbunden, nein ihr ganzes Leben." Ihre Stimme klingt leicht
bedrohlich, als sie von dieser Frau spricht. Und in den folgenden
Worten schwingt bedauern mit. "Ihre Lebenslinie endet sehr
abrupt. Sie ist nicht vollendet…und kurz. Das kann sehr
viel bedeuten...Schlechtes bedeuten. Aber sie hat Verzweigungen.
Ihre Familie wird bestehen bleiben, auch wenn ...ich glaube das
reicht. Zu viel Wissen ist nicht gut, wie ich schon sagte."
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Ich bedanke mich und verlasse Madames Laden. Für einen kurzen
Augenblick will ich ihrer Prophezeiung eine Bedeutung beimessen,
doch dann wird mir klar, dass das alles nur Unsinn ist. Als ich
weg bin starrt Madame noch lange Zeit gedankenvoll vor sich hin.
"Genieße dein Leben Arkadiusz", murmelt sie leise,
"Genieße es, solange du es noch kannst."
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Cornelia und Kassandra treffen sich nun immer öfter bei uns.
Und in der Zwischenzeit haben sie sich recht gut kennengelernt.
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Und auch die Mädchen haben Kassandra nun näher kennengelernt.
In der Schule war sie immer die Streberin, mit der keiner etwas
zu tun haben wollte, doch bei uns zeigt Kassandra auch ihre nette
und witzige Seite.
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