Aufgabe 8

 

Und mein Herz hat eine Entscheidung getroffen. "Darek, ich verlasse dich", sage ich im leisen, aber bestimmten Tonfall.
"Was?". Darek steht auf und Lächelt mich an, als ob ich gerade einen Scherz gemacht hätte. Doch als er mein ernstes Gesicht sieht wird er plötzlich blass im Gesicht. "Ich habe jemand anders kennengelernt und das läuft nun schon seit einigen Wochen. Ich werde zu ihm ziehen, noch heute." Ohne weitere Wort verschwinde ich im Schlafzimmer und fange an meine Sachen zu packen.
Darek schaut einfach nur vor sich hin, so, als ob er das ganze nicht begreifen würde und auch die Mädchen sind plötzlich ganz still. Joanna beginnt leise zu schluchzen.
Oxana bemüht sich darum, die Fassung zu bewahren, doch auch ihr kullern die Tränen über das Gesicht. Sie geht auf Darek zu und umarmt ihn: "Wo will Dad hin? Und warum geht er überhaupt?". "Ich weiß es nicht, Kleines", Darek streichelt ihr sanft über den Kopf und auch ihm stehen die Tränen in den Augen, "Aber ich glaube nicht, dass er wiederkommt".
Einige Minuten später, steht auch schon das Taxi vor der Tür. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren nehme ich meinen Koffer und steige hinein. Joanna weint die ganze Zeit und auch Darek kann seine Tränen nicht zurückhalten. Nur Oxana schafft es, ruhig zu bleiben: "Hey, Papa, hör auf zu weinen. Wenn Dad uns einfach verlässt, dann ist er es nicht wert, dass wir ihm auch nur eine Träne nachweinen." Und der Klang ihrer Stimme lässt keinen Zweifel daran, dass sie jedes Wort ernst meint.
Tief in der nacht beobachtet Darek die Stern, so als ob er dort die Antwort auf die frage finden würde, die ihn so quält: Warum hat er mich verlassen?
Mit zittriger Stiime beginnt er zu singen:
"Warum sind Leute nur so herzlos
Warum sind sie nur so hart
Ich geh' sagt sich so leicht
Hart sein ist so leicht
"
"Warum sind Leute so gefühllos
Warum sind sie nur so kalt
Ich geh' sagt sich so leicht
Hart sein ist so leicht

Oh, wie grausam sind oft grad sie, die wir lieben
Und was tun jene die immer nur reden
Von dem großen Elend das die Welt bedroht
Frasen lindern keine Not
Da hilft nur Brot
"

"Warum sind Leute nur so herzlos
Warum sind sie nur so hart
Ich bleib sagt sich so leicht
Bleiben wär so leicht"

Bei den letzten Worten sinkt Darek auf die Knie und lässt seinen Tränen freien Lauf.
Währenddessen schleppe ich mühsam meinen Koffer in den ersten Stock in Olavs Wohnung. "Ich habe Darek entgültig verlassen. Du hast mir mal angeboten zu dir zu ziehen und darauf komme ich jetzt gerne zurück."
"Hey ich warte schon lange darauf, dass dein Knackarsch ständig in meiner Nähe ist. Fühl dich hier wie zu Hause."
Sofort zieht er mich in sein Schlafzimmer: "So, jetzt wird es aber Zeit, dein neues Bett einzuweihen."
Doch erst beim gemeinsamen Frühstück wird mir bewußt, dass ich wircklich in dieser Wohnung , mit diesem Mann lebe. Und ich genieße es in vollen Zügen.
Mein Alltag sieht jetzt auch anders aus. Bis auf die Arbeit gibt es keinerlei Verpflichtungen. Wir leben einfach in den Tag hinein. Wenn wir Hunger haben gehen wir ins Restaurant um die Ecke.
Wir sitzen oft in den vielen Straßencafés in der Altstadt.
Oder spielen eine Runde Basketball im Hinterhof des Hauses.
Doch so langsam wurde es Zeit, den großen Raub vorzubereiten. Der "Ring der Umnebelung" würde in wenigen Tagen in diesem Juwelier ausgestellt werden.
Und an genau dieser Stelle würde der Ring ausgestellt werden. Wir begutachten genau alle Sicherungsmaßnahmen. "Also ich kann nur eine elekronische Alarmanlage sehen, die auf Druckveränderungen reagiert" sage ich zu Olav." Die Controlltafel befindet sich in der Verkaufstheke. Es sollte nicht all zu schwer werden den Mechanismus auszuschalten." In den Jahren meiner Verbrecherkariere habe ich mir den Namen gemacht, der Beste im erkennen und umgehen von Sicherheitssystemen zu sein.
Und die Alarmsicherung der Treppe lässt sich mit wenigen Handgriffen ebenfalls deaktivieren. Unserem großen Raub steht also nichts mehr im Wege.

 

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