Aufgabe 10

 

Die Mädchen spielen dagegen den halben Tag mit den Rasensprengern auf dem Rasen. Hätte ich das gewußt, dann hätte ich auch bei uns welche aufstellen und alleine mit Darek verreisen können.
Doch so lange bleiben die Mädchen dann auch nicht zusammen. Oxana hat schnell eine neue Freundin gefunden und spielt jetzt den halben Tag Videospiele mit Veleria.
Und irgendwie scheint sie diesen riesigen Hammerhai gern zu haben. Der Kerl, der in diesem Kostüm rumlaufen muss, tut mir echt leid. Es ist ja in Badehosen schon unerträglich heiß.
Und deshalb kühlen wir uns auch bei einer Wasserballonschlacht ab. Und da machen sogar die Kinder mit. Wenn dürfen sie den schon mal uns Eltern mit Gegenständen bewerfen ohne dafür Ärger zu bekommen?
Nach dieser Schlacht (die natürlich Joanna und ich gewonnen haben) macht Darek einen kleinen Spaziergang und entdeckt eine Hütte, in der man sich Metalldetektoren ausleihen kann und angeblich wimmelt es auf dem Hotelgelände nur so vor Schätzen. Und da Darek den Leuten ja alles glaubt, leiht er sich auch sofort einen Detektor.
Naja, aber genau wie damals mit dem Tonikum scheint er wieder mal recht zu haben, den keine 50m von der Bude schlägt der Detektor auch schon aus und Darek beginnt mit einer niedlichen Kinderschaufel ein Loch zu graben.
Wobei... ein alter kaputer Stiefel ist nicht ganz das, was er finden Wollte. Aber ich bin so überrascht, dass er überhaupt etwas gefunden hat, dass ich mir auch einen Detektor hole.
Aber bereits kurze Zeit später findet er doch tatsächlich eine Lamaskulptur.
Ich finde nur einen Stiefel. Doch das ist auch nicht schlecht. Es ist nämlich das Gegenstück zu dem Stiefel, den Darek gefunden hat.
Darek findet dann noch ein antik Aussehndes Figürchen, dass wahrscheinlich von irgendwelchen Einheimischen geschnitzt wurde.
Und dann findet Darek auchnoch Geld!!! Also gibt es den so etwas.
Meine Suche war da weniger erfolgreich. Am nähsten Morgen spielen wir erst einmal eine ausgiebige Runde Beachvollyball. Das ausgerechnet Darek noch zwei Mitspieler hat ist zwar nicht fair, aber dieses Mädchen hat sich einfach in seine Mannschaft gedrängt.
Und so ist es ja kein Wunder, dass die drei gewinnen.
Und nach diesem Sportdebakel bin ich erst mal beleidigt und ziehe mich in eine Ecke zurück Und weil mir da so langweilig ist, beginne ich eine Sandburg zu bauen.
Und gerade als ich das Ergebniss meines peinlichen Rückfalls ins Kindergartenalter zerstören will, kommt Darek um die Ecke. "Was macht den mein kleiner Junge hier?", schaut er hinter dem Häuschen hervor und grinst über das ganze Gesicht. Lachend bewerfe ich ihn mit Sand worauf er drohend zu mir rüberkommt mich hochreißt und mich dann zur Strafe küsst. Solche Strafen liebe ich.
"Komm lass uns tanzen gehen", meint er zu mir. Gesagt getan. Auf einer Dachterasse gibt es eine große Op-Air Disco und wir tanzen bis die Sonne untergeht.
Und den Rest des Abends verbringen wir gemeinsam in unserem Zimmer. Zum ersten Mal seit langem können wir uns wieder so richtig fallen lassen. Die Kinder sind beschäftigt, keine Hausarbeit, keine Verpflichtungen, keine Sorgen. Nur Lust, die pure Lust aufeinander.
In der letzten Nacht habe ich zwar kaum geschlafen, aber ich bin erfrischt und voller Energie. In der Empfangshalle schaue ich mir ein paar Prospecte unserer Gegend an. In der Nähe scheint es einen kleinen Hafen zu geben, der auch einen kleinen Vergnügungspark beinhaltet. Das wäre doch was für die Kinder. Und außerdem entdecke ich eine Anzeige für einen Kurzausflug nach Simrokko. Das wiederum wäre genau das Richtige für Darek.
Und so gehen wir die Strecke zum Hafen. Es gibt zwar auch einen Shuttelservice, aber meine Mutter sagte immer: "Man wird nur gleichmäßig braun, wenn man sich ständig bewegt." Meine Mutter. Der Gedanke an sie trübt meine Stimmung ein wenig, aber nur kurz, den wir kommen schon am Hafen an.
Das erste was die Mädchen machen, ist sich einen neuen Badeanzug zu kaufen. Es ist nicht so, dass sie ihren alten nicht mehr mögen würden, aber fünf andere Mädchen hatten genau den selben an und die beiden kommen langsam in ein Alter, in dem das nicht mehr als lustig empfunden wird.

 

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