Hi, mein Name ist Arkadiusz Brodlowski, doch meistens
werde ich von allen nur Arek genannt. Ich bin 21 Jahre alt und
bin im Rahmen des Zeugenschutzprogramms nach SimCity gekommen.
Wie es dazu kam? Nun das ist eine lange Geschichte.
Meine Kindheit habe ich auf Kuba verbracht. Mein
Vater, Don Carlos, war ein hohes Tier auf der Insel. Sein Geschäft
war der Rauschgifthandel. Er war der größte und reichste
Drogenbaron der Insel und alle Exporte dieser Art in die ganze
Welt wurden von ihm organisiert. Es fehlte mir an nichts, denn
wir hatten Geld im Überfluss und lebten in einer prächtigen
Villa in den Bergen, wo es nicht so unerträglich heiß
war, wie auf dem Rest der Insel. Und trotz seiner Arbeit fand
mein Vater immer Zeit für mich. Er liebte mich über
alles. Meine Mutter, Justyna Brodlowska, ist als Agentin des polnischen
Geheimdienstes nach Kuba gekommen. Sie sollte genau die Beziehungen
Kubas zur westlichen Welt unter die Lupe nehmen. Dazu arbeitete
sie als persönliche Sekretärin Fidel Castros, mit Fachgebiet
Linguistik, denn sie Sprach alle Sprachen des Ostblocks und die
wichtigsten westlichen Sprachen. Meine Eltern lernten sich auf
den vielen Festen zu ehren Castros kennen, zu denen mein Vater
stets eine Einladung erhielt. Sie verliebten sich und schließlich
wurde ich geboren.
Meine Kindheit war ein Traum bis zu jenem verhängnisvollen
Tag. Der Zusammenbruch des Ostblocks brachte auch die Strukturen
auf Kuba ins schwanken. Auch wenn die politische Situation sich
nicht änderte, änderte sich viel in der Unterwelt. Die
Drogenmafia begann zu rebellieren und stürzte meinen Vater.
Ich hab ihn seit diesem Putsch nicht mehr gesehen. Meine Mutter
hatte so etwas schon länger befürchtet und alles für
unsere Flucht vorbereitet. Als die Putschisten unser Haus stürmten,
befanden wir uns bereits auf einem Fischkutter nach Venezuela.
Von dort wurden wir aus der polnischen Botschaft nach Warschau
gebracht. Dort angekommen bekamen wir eine neue Identität
und lebten in dieser Stadt.
Das Leben dort war hart, das verstand sogar ich
als 10 jähriges Kind. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen
Regimes in Polen hatte meine Mutter keine Arbeit mehr und so hielt
sie uns mit Aushilfsjobs über Wasser. Es ist kein Wunder,
dass ich unter solchen Umständen in die Kriminalität
abgerutscht bin. Zunähst nur kleine Taschendiebstähle,
aber schließlich bin ich in die Drogenszene eingestiegen.
Ich habe meinen Vater immer bewundert und ihn bei seiner Arbeit
beobachtet. Das brachte mir große Vorteile und ich wurde
sehr erfolgreich. Allerdings war ich zu unerfahren und übermütig
und so kam mir die Polizei auf die Schliche.
Mit 18 Jahren wurde ich verurteilt. Ich bekam
3 Jahre Gefängnis und diese Strafe viel noch harmlos aus,
weil ich noch nach Jugendrecht verurteilt wurde. Zudem habe ich
gegen andere hohe Tiere der polnischen Drogenmafia ausgesagt,
wodurch der Polizei ein schwerer Schlag gegen den Drogenring gelang.
Meine Mutter schwebte durch diese Aussage erneut in Lebensgefahr
und wurde sofort ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Ich weiß
bis heute nicht, wo sie ist. Ich saß meine 3 Jahre ab und
wurde nun, ebenfalls im Rahmen des Zeugenschutzprogramms, nach
SimCity geschickt.
Was auch immer noch in meinem Leben kommen mag,
ich will nie wieder zurück in den Knast.
Arkadiusz Brodlowski
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